Adenauers Mercedes, ein Kino aus den 1950ern und ein Eisenbahnwaggon – das Bonner Museum macht deutsche Geschichte erfahrbar. Auch Themenkomplexe unserer heutigen Zeit greift die Einrichtung in einem Bereich der Dauerausstellung auf. Gäste können mehr über Globalisierung, Migration und Digitalisierung erfahren.
Das Haus der Geschichte in Bonn gehört zu den beliebtesten und meistbesuchten Museen in Deutschland. Jährlich strömen rund 850 000 Besucher nach Bonn und bestaunen deutsche Geschichte von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart auf 4000 Quadratmetern Ausstellungsfläche.
Hintergründe und Zusammenhänge werden an interaktiven Medienstationen durch historische Film- und Tondokumente vermittelt: In chronologischer Reihenfolge präsentiert die Dauerausstellung rund 7000 Fundstücke aus der deutschen Politik-, Wirtschafts-, Kultur- und Alltagsgeschichte seit 1945.
Steine der Berliner Mauer und der Hippie-Bulli
Dazu gehören etwa der Eisenbahn-Salonwagen der Bundeskanzler, der Dienst-Mercedes von Konrad Adenauer, Abgeordnetenbänke aus dem alten Bonner Plenarsaal und ein Kino aus den 50er-Jahren. Originale Steine der Berliner Mauer zählen genauso wie der Hippie-Bulli zum bunten Fundus. Historische Ereignisse, Entwicklungen und Strömungen wie der Kalte Krieg, die Teilung Deutschlands in Ost und West und der Wiederaufbau finden ihren Platz.
Und wie steht es um unsere heutige Zeit? In einem neuen Bereich knüpft das Museum aktuelle Bezüge zu Themen. Besucher erfahren mehr über die Globalisierung, die Migrationsdebatte, die Digitalisierung und den Terrorismus. Positive wie negative Aspekte der deutschen Geschichte werden gleichermaßen aufgegriffen und verständlich dargestellt.
Neben der beliebten Dauerausstellung bietet das Haus zahlreiche Wechsel- und Wanderausstellungen an. Darüber hinaus unterhält das Museum auf der gegenüberliegenden Seite der Museumsmeile eine Karikaturengalerie mit einer der größten Sammlungen politischer Karikaturen. Ein Römerkeller mit Ausgrabungsschätzen im Untergeschoss des Haupthauses erinnert noch an eine ganze andere Epoche des Landes.
Das Haus der Geschichte organisiert auch Führungen durch das ehemalige Regierungsviertel, in das Palais Schaumburg und den Kanzlerbungalow. Bei einem eingeplanten Museumstag sollten Reisende zudem einen Blick in das Museum Alexander König, das Kunstmuseum Bonn oder die Bundeskunsthalle werfen.