Schroffe Klippen fallen steil in die Tiefe, zu ihren Füßen glitzert die Weser, der Blick schweift über knorrige alte Bäume in die Ferne: Wer auf den Weser-Skywalk bei Würgassen im äußersten Osten Nordrhein-Westfalens klettert, wird mit einem grandiosen Ausblick ins obere Wesertal belohnt. Foto- und Instagramfans sollten besser nicht ihre Kamera oder das Smartphone vergessen.
Aus 80 Metern Höhe lässt sich die Landschaft des Teutoburger Waldes aus einer ganz neuen Perspektive entdecken. Der offene Gitterrost, den Besuchende betreten können, ragt mehr als vier Meter über die rotbraunen Felsen der Hannoverschen Klippen hinaus. Wenn sie sich trauen, vermittelt der Ausblick den Besuchenen zur Belohnung für ihren Mut das Gefühl, als schwebten sie über Fluss und Klippen.
Auf den Steinen haben sich die Überlebenskünstler unter den Pflanzen angesiedelt, beispielsweise Flechten, die mit wenigen Nährstoffen auskommen. Aber auch Bäume konnten sich hier über Jahrhunderte hinweg prächtig entfalten, denn die steilen Hänge machten eine forstwirtschaftliche Nutzung quasi unmöglich.
Schmetterlinge an den Klippen
Eine Besonderheit für die nördlichen Gefilde ist dagegen der Schmetterlingsreichtum an den Hannoverschen Klippen. Weil sich die nach Süden gelegenen Felsen tagsüber stark aufheizen und die Wärme bis in die Nacht speichern, haben sich hier zahlreiche Arten niedergelassen, die sonst wärmere Gegenden wie etwa den Mittelmeerraum bevorzugen.
Weit mehr als 500 Schmetterlingsarten wurden hier bereits nachgewiesen. Und auch andere Tiere und Pflanzen, die sonst eher im Süden zu Hause sind, haben sich an der Weser angesiedelt.