Marta Herford Museum für Kunst, Architektur, Design im Teutoburger Wald
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Fassadentour

Alles nur Fassade? Nicht in Ostwestfalen. Denn hier ist’s wirklich schön. Malerische Naturlandschaften des Teutoburger Walds treffen auf Bilderbuch-Altstädte und ländliche Idylle. Und auch die Kulturlandschaft hier, weiß wie’s geht. Mal ist sie hölzern, mal schlägt sie Wellen, mal ist sie adelig. In jedem Fall überrascht sie.  

Leo Thomas, Tourismus NRW e.V.
Erster Halt:

Paderborn

Was ich an Paderborn so mag? Die wasserreichste Stadt Deutschlands hat neben zahlreichen hübsch anzusehenden Quellen noch so viel mehr zu bieten. Historische Gebäude aus verschiedenen Epochen treffen auf Häuserwände, die nun Kunstwerke sind.
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Auf Streetart-TourSchatzsuche in der Stadt

Heute auf dem Programm: in erster Linie StreetArt. Los geht sie, meine Schatzsuche quer durch die Stadt. Der Anfang wird mir leicht gemacht, denn bereits unmittelbar in der Nähe des Hauptbahnhofs entdecke ich schon das erste Mural. Die komplette Hauswand erstrahlt in Beerenfarben und auf der rechten Seite schaut eine Frau traurig drein. Was sie wohl so traurig macht? So schlimm ist Paderborn nun auch nicht, denke ich mir als überzeugter Bielefeld-Fan. Nein, Städte-Rivalitäten gibt’s in NRW nicht nur im Rheinland. Aber wenn ich ehrlich sein muss, ist Paderborn nicht nur “nicht so schlimm”, sondern ziemlich schön. Nicht nur durch farbenfrohe Outdoor-Kunst.  

Ob und wo man in der zweitgrößten Stadt in Ostwestfalen auf Graffitis und Murals stößt, können Reiselustige dem Zufall überlassen. Müssen sie aber nicht. Und deswegen habe auch ich mir “Actionbound”, die zugehörige App für die Paderborner Graffititour, heruntergeladen, um bloß kein Kunststück zu verpassen und besonders wachsam durch die Innenstadt zu laufen. Geht übrigens auch mit Guide und geführter Tour. Hintergrundinfos über die Kunstschaffenden oder die Kunstwerke lasse ich mir persönlich aber nur in der App präsentieren. Mal als Text, mal als Video, und hier und da löse ich auch das ein oder andere Rätsel. Und so entdecke ich Paderborn noch einmal von einer anderen Seite. Ich mag’s, wie sich Street Art ins Stadtbild einfügt. Wenn alt auf kunterbunt trifft, wie etwa am historischen Rathaus oder im Paderquellgebiet. Mein liebstes Mural? Eins, wo ganz viel Herz gezeigt wird. Apropos Herz, bevor ich mich auf den Weg zu Westfalens Angeber-Baudenkmal - Schloss Corvey - mache, muss ich einen Stopp am Markt 5 Café machen. In der historischen Altstadt, mit Blick auf den Dom, gibt’s hier nämlich die Berliner-Luft-Torte. Eine luftige Himbeer-Baisertorte, die wirklich mitten ins Herz trifft.

Johannes Höhn, Tourismus NRW e.V.
Tourismus NRW e.V., Hulisz
Tourismus NRW, Nieweg

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Paderborner Street Art

Hier wird es bunt und bunter: Eine über 100 Meter lange Klostermauer ist dank Graffiti-Kunst als „Busdorfgalerie“ längst zu einer fotogenen Sehenswürdigkeit geworden. Beim Secret City Festival sorgen Sprayer:innen jeden Sommer dafür, dass weitere Werke in der ganzen Stadt hinzukommen. 

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsPaderborner Street Art

Paderwiesen
33102 Paderborn

www.paderborn.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,7 km

Auf geht'sVon Paderborn nach Höxter

Glücklich gestärkt geht’s für mich mit der Nordwestbahn in Richtung Höxter. Tschüss urbane Freiluft-Kunst, hallo Schloss Corvey. Westfalens einziges, aber besonders prunkvolles Unesco-Welterbe ist meine nächste Station – und die Weiterfahrt lohnt sich.

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Öffne die Tür, um es herauszufinden.
Antje Zimmermann

Tipp von der Reise-ExpertinGräflicher Garten mit Superlativen

Bad Driburg

"Her mit den Superlativen! Der Gräfliche Park in Bad Driburg gehört der Familie von Oeynhausen-Sierstorpff und ist damit der einzige deutsche Kurpark in Privatbesitz. Vermutlich ist er auch der schönste Landschaftspark des Landes, denn er wurde mit Preisen überhäuft. Und er bietet außergewöhnliche Freizeitmöglichkeiten – allen voran natürlich der Park selbst, in dem sich renommierte Gartenarchitekten über die Jahrhunderte ausgetobt haben. Inmitten der Idylle liegen zwei Restaurants, der Gräfliche Spa und ein Wellnesshotel, das auch mit diversen Superlativen aufwarten kann – das spiegelt sich dann allerdings auch in den Preisen wider."
Antje Zimmermann, Reise-Bloggerin und Journalistin

Gräflicher Park Bad Driburg: Ein Ausflugsziel für die ganze Familie

Die 64 Hektar große Parkanlage mit altem Baumbestand, der Blumenpracht in den Themengärten und dem architektonischen Fachwerkensemble zählt zu den schönsten in Deutschland - und das hat Tradition: Schon Hölderlin und Susette Gontard, die er als Diotima in seinen Werken verewigte, sowie Annette von Droste-Hülshoff genossen hier die Ausblicke auf das Eggegebirge. 

Der Gräfliche Park zeigt Elemente sowohl historischer als auch aktueller Gartenbaukunst. Erste Elemente entstanden schon 1669. Damals ließ Fürstbischof Ferdinand zu Fürstenberg eine Lindenallee anpflanzen. Der Gründer des Kurbades, Caspar Heinrich von Sierstorpff, legte gut 100 Jahre später den weitläufigen Park nach dem Vorbild des englischen Landschaftsgartens mit Solitärbäumen und Gehölzgruppen an. Insgesamt umfasst der Park mehr als 200.000 Pflanzen, die sich in der Tulpenshow, im Piet Oudolf-Garten, Rosen- und Liliengarten sowie in den Beeten rund um die Logierhäuser und an den Brunnenarkaden befinden.

In manchen Ecken des Parks geht es entspannt und ruhig zu, in anderen etwas lauter und turbulenter. Das weitläufige Wildgehege mit Damhirschen und Jakobsschafen zum Beispiel lädt zu einem ausgedehnten Familienausflug ein, das Füttern der Tiere ist hier erlaubt. Ein Abenteuerspielplatz ist ein weiterer Anlaufpunkt für Familien.  

Öffnungszeiten

keine Angaben

Preisinformation
Erwachseneab 7,50 € p.P.
DetailsGräflicher Park Bad Driburg

Brunnenallee 1
33014 Bad Driburg

www.graeflicher-park.de

Fachwerk-Idylle an der WeserWelterbe und Wassergarten

Eine Stunde fahre ich durch die abwechslungsreiche Landschaft des Weserberglands und kann es kaum erwarten, durch Altenbeken zu fahren. Definitiv mein Highlight auf der Strecke. Schon von weitem sehe ich die massive, steinerne Eisenbahnbrücke, die über dem Tal zu schweben scheint. Das Altenbekener Viadukt. Die Regionalbahn nähert sich und die Höhe nimmt langsam zu. Schon bald habe ich das Gefühl, zu schweben. Die Häuser von Altenbeken sehen aus wie Miniaturhäuser und ich genieße die Panorama-Aussicht, die mir während der Überfahrt geboten wird. Nächste Station: Bad Driburg. Ich steige nicht aus und finde es fast schon schade. In Fahrtrichtung links sitzend, sehe ich die gepflegten Anlagen des Gräflichen Parks an mir vorbeiziehen. Zu schön. Aber für meinen Besuch auf Schloss Corvey benötige ich jede Menge Zeit. 

Am Bahnhof in Höxter angekommen, habe ich gleich drei Optionen zum Unesco-Welterbe zu gelangen. Beine vertreten, mit dem Bus fahren oder mit der “Flotte Weser” schippern. Denn neben Höxter liegt auch Schloss Corvey an der Weserpromenade und hat einen Schiffsanleger. Ziemlich cool. Ich wähle trotzdem die Option „Beine vertreten“. Zu Fuß an der Weserpromenade lang zu laufen hat definitiv auch was. Außerdem bewege ich mich hier teilweise auf dem Gelände der Landesgartenschau, das die Fachwerkstadt Höxter mit dem Welterbe verbindet und einige Überraschungen parat hat. Am Wassergarten im Wald, welcher in Form einer alten Burgruine erscheint, mache ich eine kurze Pause. So idyllisch. Und dann sehe ich es schon bald. Schloss Corvey, das ehemalige Benediktinerkloster mit den zwei markanten Türmen, dem karolingischen Westwerk. 

Hier im ländlichen Höxter steht nämlich das einzig vollständig erhaltene karolingische Westwerk weltweit und macht es somit zu einem einzigartigen Zeugnis frühmittelalterlicher Architektur. Besonders faszinieren mich die karolingischen Wandmalereien im Inneren des Westwerks. Sie zeigen lebendige biblische Szenen, beeindruckende Heiligengestalten und wunderschöne dekorative Muster. Diese Kunstwerke leuchten in kräftigen Farben wie Rot, Blau und Gold und begeistern durch klare Konturen und die detaillierte Darstellung der Figuren. Die leuchtenden Töne lassen die Bilder förmlich strahlen und machen den Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis! Und auch sonst macht Schloss Corvey architektonisch einiges her. Mittelalterliche Strukturen treffen auf barocke Eleganz. Als nächstes geht es rein in die fürstliche Bibliothek. Der Geruch von altem Leder, Papier und Holz. Überall literarische Schätze aus vergangenen Zeiten. Eine besondere Aura. Die spüre ich auch im Klostergarten. Das Blütenparadies im Schutz der hohen Klostermauern wirkt einfach märchenhaft. Ich möchte eigentlich noch nicht fahren, aber märchenhaft wird’s heute auch noch andernorts.  

Tourismus NRW e.V.
Tourismus NRW e.V., Hulisz
Tourismus NRW e.V., Hulisz

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Schloss Corvey in Höxter

Ein hübsches Plätzchen haben sich die Mönche für ihr Kloster da am Ufer der Weser ausgesucht! Kaiser, Könige und auch ein Dichter sind seit der Grundsteinlegung hier durch die historischen Hallen gewandert, ich fühle mich also in bester Gesellschaft ;)

Öffnungszeiten
Montag10:00 - 18:00
Dienstag10:00 - 18:00
Mittwoch10:00 - 18:00
Donnerstag10:00 - 18:00
Freitag10:00 - 18:00
Samstag10:00 - 18:00
Sonntag10:00 - 18:00
Feiertag10:00 - 18:00

Öffentliche Führungen finden Samstag, Sonntag und an Feiertagen um 11:00 wie 15:00 Uhr statt. Eine Voranmeldung ist für die Teilnahme notwendig.

Preisinformation
Erwachseneab 14,00 € p.P.
DetailsSchloss Corvey in Höxter

Corvey 2
37671 Höxter

www.corvey.de
Entfernung zum Bahnhof: 2,4 km

Auf geht'sVon Höxter nach Detmold

Wieder rein in die Regionalbahn. Zeit zum Ausruhen. Podcast an. Meine Fahrt nach Detmold dauert rund eineinhalb Stunden. Es geht wieder über Altenbeken. Und wieder bin ich fasziniert über den Anblick des Viaduktes. Wann sieht man die größte Eisenbahnbrücke Europas auch schon zweimal am Tag? Später geht’s vorbei an Horn-Bad Meinberg. Irgendwo links ragen die sagenumwobenen Externsteine in den Himmel. Wie oft ich schon hier war. Und sie sind immer wieder einen Besuch wert. 

Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz
Dritter Halt:

Detmold

Der nächste Halt ist wieder Beweis dafür, dass Kulturhighlights nicht nur in den NRW-Großstädten warten. Tach auch, Detmold – und dabei siehst Du auch noch so unverschämt gut aus.
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Historische HinguckerStadt mit viel Geschichte

“Nächster Halt Detmold”. Ach Detmold. Wie schön du’s hast, wusste ich schon immer. Aber ich war doch schon eine ganze Weile nicht mehr hier. Und gerade fühlt es sich an wie nach Hause kommen. Ich denke an unzählige Familien- und Schulausflüge. Wieso ich es hier so schön finde, ist ja wohl offensichtlich. Das Schloss, umgeben vom Schlossteich mit Trauerweide. Die zahlreichen Fachwerkhäuser, die sich teils in engen Gassen verstecken. Oder die Werre, die sich durch die Stadt schlängelt und immer wieder für Bilderbuch-Anblicke sorgt. Macht alles richtig was her. Ich schlendere am Schlossteich vorbei und freue mich über die Sonne, die durch die Baumkronen blitzt. Nach einer kleinen Kurve erhasche ich den ersten Blick auf das Fürstliche Residenzschloss Detmold, das im Zusammenspiel mit dem U-förmigen Teich ein ideales Fotomotiv abgibt. Gegenüber: das Lippische Landesmuseum. Hier wird die Geschichte der Region von der Steinzeit bis zum Mittelalter lebendig. Eigentlich könnte ich meine Eindrücke mal wieder auffrischen, aber mir ist doch gerade mehr nach Eisessen. Vanille und Erdbeere. Vielleicht langweilig, aber ich weiß, was ich daran habe. So wie ich weiß, was ich an meinem kleinen, feinen Detmold habe. Und was ich allgemein an meiner Heimat habe, kommt es mir in den Sinn, als mich auf den Weg zu meinem nächsten Ziel, Lemgo, mache. Und hier dauert die Busfahrt mit der Linie 790 nur etwas über 30 Minuten. 

Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz
Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz

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Altstadt Detmold

Ein Schloss, Fachwerk, kleine Gassen und Wasser hier wie da. Die Altstadt ist schnuckelig und herzallerliebst. Zum Glück gibt aber nicht nur etwas fürs Auge und fürs Gemüt, sondern auch für den Geschmack, Erdbeereis, zum Beispiel, und Vanille auch.  

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsAltstadt Detmold

Adolfstraße 15
32756 Detmold

www.detmold.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,2 km

Auf geht'sVon Detmold nach Lemgo

Mit dem Bus geht es weiter in Richtung historische Hansestadt. Der Weg ist nicht weit, die Busfahrt  mit der Linie 790 von einem Bahnhof zum nächsten dauert nur etwas über 30 Minuten.

Schmuckstück in ländlicher IdylleHandwerkskunst vom Feinsten

Ein Bus bringt mich vom Hauptbahnhof direkt zum Ziel: Hamelner Straße, Lemgo. Eine ganz normale Straße, an der sich ganz normale Häuser aneinanderreihen. Wäre ich keine geborene Lipperin und würde mich hier so gut auskennen, wären genau das meine Gedanken. Und dann würde ich, während ich nichts ahnend an einer grünen Hecke vorbeilaufe, vermutlich nicht mehr aus dem Staunen herauskommen.

Denn ein Haus an der Hamelner Straße tanzt deutlich aus der Reihe. Die Hausnummer 36. Das Junkerhaus. Gliedert sich neben all den Wohnhäusern ein, als wäre es nichts Besonderes. Dieses Gesamtkunstwerk aus Holz. Früher haben wir hierzu immer Märchenhaus gesagt. Hier lebte einst Architekt, Maler und Holzbildhauer Karl Junker, der sein Wohnhaus in einem Zeitraum von 20 Jahren immer weiter zu dem heute noch existierenden Künstlerhaus komplementierte. Oder besser gesagt: schnitzte.

Alles aus Holz. Ich trete in das benachbarte Museumshaus ein und gehe als erstes in die Ausstellungshalle und stimme mich schon mal auf die Welt von Karl Junker ein. Mit Ölgemälden, Architekturskizzen und gewerkelten Möbeln. Genie und Wahnsinn liegen doch wirklich nah beieinander, denke ich, während ich das Haus betrete. Es knirscht und knatscht. Es riecht - wie sollte es anders sein - nach Holz. Wo ich als erstes hinschauen soll? Ich weiß es nicht. Mal sind es Wandmalereien, die um Aufmerksamkeit schreien, mal einzelne Möbelstücke wie der Sekretär oder eine Werkbank. Und nicht selten verirre ich mich beim Blick an die Decke. Die knubbeligen Wandornamente wirken auf mich wie ein Labyrinth. Aber vielleicht nur für mich. Ich bin fasziniert, aber hin und wieder läuft mir auch ein Schauder über den Rücken, wenn ich daran denke, was Junker hier für ein Einsiedlerleben geführt haben muss. Ich blicke noch einmal zurück, als ich auf dem Bürgersteig vor dem Haus stehe. Von innen und außen ein Kunstwerk. Das gibt es nur einmal.

Ein Einsiedlerleben führe ich persönlich definitiv nicht und daher ist mir noch etwas nach buntem Treiben und wenn ich schon einmal wieder in Lemgo bin, zieht es mich natürlich in den alten historischen Stadtkern, zu dem ich etwa einen Kilometer laufe. Für mich immer wieder ein richtiges Kleinod, die alte Hansestadt in Lippe. In der Altstadt lohnt es sich den Blick oben zu halten - ein Giebelhaus ist schöner als das nächste. Eins älter als das andere. Baujahr 1556. Wer bietet mehr - oder eher gesagt weniger? Je länger ich durch die Gassen bummle, desto mehr wird mein Kleinod-Gefühl verstärkt. Dafür sorgt etwa die Existenz des Selbstbedienungslädchen, in dem gravierte Grillzangen und Flaschenöffner oder hölzerne Schriftzüge mit “Lemgoliebe” ausliegen. Auch “Die Komplizen aus der Region” ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich. Ein Stadt-Hofladen mit regionalen und saisonalen Erzeugnissen sowie handgefertigten Produkten aus der Region. Die "Komplizen", die hier anbieten, teilen sich das Lokal und die Mitarbeitenden. Cooles Projekt, coole Produkte. Ich schlendere weiter, bis ich auf dem Marktplatz ankomme. Das Herzstück der Altstadt. Wenn ich hier keine Kaffeepause mache, wo dann? Na gut, Möglichkeiten hierfür gibt’s im ziemlich duften Bad Salzuflen, meinem nächsten Tour-Stop, natürlich auch.

Tourismus NRW e.V., Ilonka Zantop
Tourismus NRW e.V., Ilonka Zantop
Tourismus NRW e.V., Ilonka Zantop

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Junkerhaus

Alles aus Holz geschnitzt, vom einstigen Hausherren höchstpersönlich und in jahrelanger Handarbeit. Dieser Bau scheint nicht so recht von dieser Welt zu sein, Märchenhaus haben wir es früher auch genannt. Und ich merke jetzt wieder: Es regt die Fantasie an.   

Öffnungszeiten
Dienstag10:00 - 17:00
Mittwoch10:00 - 17:00
Donnerstag10:00 - 17:00
Freitag10:00 - 17:00
Samstag10:00 - 17:00
Sonntag10:00 - 17:00
Preisinformation
Erwachseneab 5,00 € p.P.
DetailsJunkerhaus

Hamelner Str. 36
32657 Lemgo

museen-lemgo.de
Entfernung zum Bahnhof: 2,0 km

Auf geht'sVon Lemgo nach Bad Salzuflen

Auch mein nächstes Ziel ist gut mit dem Bus zu erreichen: Linie 963 verbindet die Bahnhöfe der beiden Städte. Und wieder fahre ich rund eine halbe Stunde mit dem Bus durch das ländliche Lippe.

Teutoburger Wald Tourismus, D. Ketz
Fünfter Halt:

Bad Salzuflen

"Bad Salzuflen kann ich nicht gut riechen", hat wohl noch nie jemand über die Kurstadt im Teutoburger Wald gesagt. Also, immer der Nase nach - Augen und Ohren offen halten lohnt sich hier aber definitiv auch. Versprochen.

Meeresbrise to goAltstadt mit maritimer Luft

Wenn ich mich heute schon nicht in der floralen Duftwelt bewege, dann in der maritimen. Ausstieg in Bad Salzuflen. Noch so ein ostwestfälischer Ort mit Angeber-Altstadt. Ich sage ja: Ich weiß, was ich an meiner Heimat habe. Und da es vom Bahnhof nur ein Katzensprung in die Bad Salzufler Altstadt ist, mache ich mich direkt auf den Weg. Und bald sehe ich ihn schon. Den wirklich zauberhaften Marktplatz, beherrscht von dem beeindruckenden Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Getoppt durch all die hübschen restaurierten Fachwerkhäuser. Und erstaunlich viele Brunnen hat die Stadt, fällt mir zum ersten Mal auf. Ich schlendere durch die verwinkelten Gassen weiter in den Kurpark. Bevor ich das Objekt meiner Begierde sehe, höre ich es plätschern. Und rieche es natürlich. Meeresluft im Teutoburger Wald - ich liebe es. Die riesigen hölzernen Gradierwerke begeistern mich immer wieder. Sehen einfach schon kunstvoll aus. Ich schaue dabei zu, wie das Solewasser die Wände hinunterläuft und dabei einen feinen Nebel erzeugt, der sich wie ein Schleier über die Umgebung legt. Urlaub to go. Also laufe ich auf und ab. Immer wieder, bevor ich mich wieder in Richtung Bahnhof bewege. Ab geht’s ohne Zwischenstopp nach Herford - und wieder liegt nur eine kurze Fahrt vor mir.

Teutoburger Wald Tourismus, D. Ketz
Teutoburger Wald Tourismus, D. Ketz
Tourismus NRW e.V.

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Kurpark Bad Salzuflen

Hier im Kurpark gibt‘s Urlaub to go, im wahrsten Sinne: Während ich das Solewasser dabei beobachte, wie es über das Reisig rieselt, atme ich die salzige Meeresluft tief ein und genieße die entspannte Ruhe bei jedem Schritt.

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsGradierwerke in Bad Salzuflen

Parkstraße 20
32105 Bad Salzuflen

www.staatsbad-salzuflen.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,4 km

Auf geht'sVon Bad Salzuflen nach Herford

Noch einmal steig ich in den Zug: Ab geht’s ohne Zwischenstopp nach Herford - und wieder liegt nur eine kurze Fahrt vor mir.

Teutoburger Wald Tourismus, Dominik Ketz
Endstation:

Herford

Ich muss schmunzeln. Mit der Bahn in Richtung Herford fahren. Da gab es früher für mich nur ein Szenario: GO PARC. Unzählige Wochenenden in der Disco. Mit Muttizettel. Zeiten ändern sich. Heute steht Kulturprogramm auf der Agenda. Hätte ich mir früher selbst nicht geglaubt.

Große Kunst in kleiner StadtAußen hui, innen hui

Vom Hauptbahnhof aus bin ich in nur fünf Minuten am Objekt meiner Begierde. Das Marta Herford, ein Museum für zeitgenössische Kunst, Design und Architektur ist schon von außen ein Kunstwerk für sich. Entworfen vom berühmten Architekten Frank Gehry, zieht es die Aufmerksamkeit auf sich und hier schaut definitiv keiner weg. Rostfarbener Stahl, Glas und Beton fließen in dynamischen Formen zusammen. Unterschiedliche Höhen und Tiefen der Fassaden verleihen dem Marta eine unglaubliche Präsenz. Ich kann gar nicht anders und schieße diverse Fotos aus unterschiedlichsten Perspektiven. Aber auch hier ist nicht alles nur Fassade. Ich gehe hinein und schaue selbst. Nach meinem Ausstellungsbesuch überlege ich kurz, ob ich mich im Museumscafé, welches idyllisch am kleinen Fluss Aa liegt, stärke, aber ich entscheide mich dann doch noch auf meinem Weg zurück zum Bahnhof etwas durch die Altstadt zu laufen. Am Gänsemarkt halte ich an. Für mich der schönste Platz in Herford. Umsäumt vom Fachwerkfassaden ist der niedliche Marktplatz genau der richtige Ort für eine Pause, bevor meine facettenreiche Fassaden-Tour endet. Könnte sie aber genauso gut in Bielefeld. Vom Bahnhof sind’s nicht mal 10 Minuten mit der Bahn in die größte - und für mich schönste - Stadt in Ostwestfalen.

Tourismus NRW e.V.
Tourismus NRW e.V.
Leo Thomas

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Marta Herford

Schmucker, roter Backstein und das Edelstahl-Dach auf Hochglanz poliert: Dieses Museum wirkt schon von weitem so als hätte es sich extra für mich fein gemacht. Neben den tollen Ausstellungen ist auch die Außenterrasse des Cafés über dem kleinen Flüsschen Aa ein Besuchsgrund für mich. 

Öffnungszeiten
Dienstag11:00 - 18:00
Mittwoch11:30 - 18:00
Donnerstag11:00 - 18:00
Freitag11:00 - 18:30
Samstag11:00 - 18:00
Sonntag11:00 - 18:00

Sonderöffnungszeiten: 2. Weihnachtsfeiertag von 11:00 bis 18:00 Uhr, Neujahr von 13:00 bis 18:00 Uhr
Geschlossen: Heiligabend, 1. Weihnachtsfeiertag und Silvester

Bei Ausstellungsumbau sind einzelne Bereiche des Museums nicht zugänglich.
Das Marta Café bleibt vorerst geschlossen.

Öffentliche Führungen

  • Ausstellungen: samstags, sonntags und feiertags von 15:00 bis 16:00 Uhr sowie jeden 2., 3., 4., und 5. Mittwoch im Monat von 18:00 bis 19:00 Uhr
  • Architektur: Jeden 1. Sonntag im Monat von 14:00 bis 15:00 Uhr
Preisinformation
Erwachseneab 10,00 € p.P.
DetailsMarta Herford

Goebenstraße 2-10
32052 Herford

www.marta-herford.de
Entfernung zum Bahnhof: 0,4 km

Übersicht gefällig?Alle Stopps auf einen Blick

  • Entspannt an der Pader sitzen, die übrigens der kleinste Fluss Deutschlands ist, oder dem prunkvollen Schloss Neuhaus einen Besuch abstatten – Paderborn ist so romantisch.
    Direkt nach Paderborn
  • Wusstest Du, dass sowohl Höxter selbst als auch das Unesco-Welterbe Corvey direkt an der Weserpromenade liegen und einen Schiffsanleger haben? Anreise mit Schiff: Check!
    Direkt nach Höxter
  • Detmold ist eine richtige Augenweide – mit der Werre, die sich durch die Stadt schlängelt, kleinen Gassen in der Altstadt und den monumentalen Externsteinen in der Nähe.
    Direkt nach Detmold
  • Lemgo, Du kleine Hansestadt in Lippe. Hier gibt es ein ganz besonderes Juwel zu entdecken. Das Junkerhaus. Ein Gesamtkunstwerk aus Holz. Von Architekt, Maler und Holzbildhauer Karl Junker.
    Direkt nach Lemgo
  • In Bad Salzuflen wird’s maritim. Hier gibt es Meeresluft im Teutoburger Wald. Also Zeit nehmen und ganz tief einatmen.
    Direkt nach Bad Salzuflen
  • Im Museum Marta Herford gibt es nicht nur innen drin großartige Kunst zu erleben - das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk. Und vor der Tür wartet Rapper Tupac auf Dich.
    Direkt nach Herford

    Wo bleibt die Bahn?Besondere Tipps für besondere Situationen!

    Die Bahn kommt mal wieder nicht? Kein Problem, in NRW gibt es genug zu entdecken.

    • Proviant für die Fahrt gesucht? Dann darf ein Besuch in der urigen Bäckerei Kloke in Paderborn nicht fehlen, die bereits in vierter Generation geführt wird. 
    • In Höxter erhebt sich das Adam- und Eva-Haus nur drei Minuten vom Bahnhof entfernt, in der Stummrigestraße 27. Es gehört zu den schönsten Häusern der Altstadt. Woher es seinen Namen hat, weißt Du gleich, wenn Du Dir die Darstellungen auf den Fachwerkbalken anschaust. 
    • Leckere, gesunde und nachhaltige Kost gibt's in Detmold im Bioladen Petersilchen. Der Name ist schnuckelig, das Angebot groß und ein Bistro serviert auch warme Gerichte.
    • In Lemgo bleibt’s märchenhaft. Geh in rund acht Minuten zum Hexenbürgermeisterhaus und lerne im Museum etwas über die Hexenverfolgung und über das hübsche historische Gebäude, in dem es sich befindet. 
    • In Bad Salzuflen lohnt sich ein fast 20-minütiger Spaziergang, wenn Du Lust auf richtig guten Kuchen oder Waffeln hast. Im schnuckeligen Café Rosenbogen gibt’s sogar zusätzlich Deko und Kleidung zu kaufen.
    • Schokolade macht glücklich - und deshalb lohnt in Herford der kurze Weg zu Weinrichs Schokoladen Bruchbude am Gänsemarkt in jedem Fall. Der Werksverkauf bietet neben süßen Schnäppchen alle Produkte, die in der Weinrich Schokoladenfabrik gefertigt werden.

    Übernachtungstipp

    • In Höxter kannst Du übrigens im Weser Aktivhotel direkt an der Welterbestätte Corvey übernachten. 

    Deine Strecke:
    7163,6 km; 3:38 h Reisezeit
    Verbrauch Bahn: 11,1 kg CO²

    Im Vergleich:
    Verbrauch Auto: 31,9 kg CO²

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