Münster bei Sonnenaufgang
Johannes Höhn

Film ab!

Und Action, bitte! Bahnfahren fühlt sich manchmal an wie ein Film, oder?  Etwa wie im Krimi, wenn wir komplizierte (Fahrplan)-Fälle lösen. Manchmal gleichen Bahnfahrten auch einer einzigen Komödie. Wer kennt sie nicht, die besonders komischen Mitfahrenden. Oft ist das "sich wie im Film fühlen” nicht geplant - aber warum nicht wirklich mal auf Filmtour gehen? Steig ein - wir zeigen Dir bekannte Drehorte und andere Plätze, an denen Geschichte geschrieben wurde, oder immer noch wird.

Tatort: Duisburg-RuhrortFilmkulisse & Hafenflair

Maritimes Flair in der Ruhrgebietsstadt? Und wie. Immerhin hat Duisburg den größten Binnenhafen Europas. Anschauen: Pflichtprogramm. Also mache ich vom Hauptbahnhof direkt einen Abstecher ans Wasser. In den Duisburger Innenhafen. Museen, Restaurants und Bars - ich kann mir vorstellen, was hier wohl am Wochenende oder nach Feierabend los ist. Und dabei immer mit Blick aufs Hafenbecken. Meine Gedanken schweifen ab in Richtung Kanalisation. Hier muss irgendein Abwasserrohr in einer Tatort-Folge für einen Leichenfund hergehalten haben. Den Gedanken schiebe ich aber schnell wieder beiseite. Ich habe gehört, eine Hafenrundfahrt soll sich hier in Duisburg lohnen. Mit Sundowner? Ja, bitte! 

Ein Denkmal für einen Kommissar? Ganz recht. Weiter geht’s in den Hafen-Stadtteil Ruhrort. Hier komme ich vom Hauptbahnhof nach einer kurzen Fahrt mit der Straßenbahn 901 an. Und nach nicht mal zehn Minuten laufe ich geradewegs auf die "Horst Schimanski-Gasse" zu. Horst Schimanski, der prollige, fluchende Tatort-Kommissar aus den 80ern, hat genau hier das Fernseh-Licht der Welt erblickt: in Ruhrort. Und hätte man sich eine schönere, kleine Gasse zur Ehrung von “Schimmi” aussuchen können? Ich denke nicht. Klein und steil ist sie und führt charmanterweise direkt zur hübsch gestalteten Hafenpromenade. Und da Schimanski im Laufe seiner Ermittlerkarriere unzählige Male in Duisburg unterwegs war, wurde in der Gasse sogar eine Bronze-Büste errichtet. Ich muss lachen. Die Duisburger legen wohl viel Wert auf Authentizität. Irgendjemand hat Schimmi ein wichtiges „Accessoire“ verliehen. Die Zigarette im Mund. Stilecht.  

Und wer nicht genug von Schimmi bekommen kann, schlendert einfach ein paar Straßen weiter. Dort liegt die Ankerbar – die Lieblingskneipe des Tatort-Kommissars. Während die Bar in einigen Folgen also als Kulisse diente, treffen sich hier heute – auch nach kurzer Schließung und Wiedereröffnung - Einheimische und Tatort-Fans. Auf eine Pizza, Pasta, ein Bier oder Cocktail. Und von den Wänden guckt Schimmi dabei zu – ist ja klar. 

Horst-Schimanski-Gasse Ruhrort
Tourismus NRW e.V.
Hendrik Bohle
Johannes Höhn, Tourismus NRW e.V.

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Horst-Schimanski-Gasse

"Horst-Schimanski-Gasse" heißt es auf dem Straßenschild einer urigen Gasse am Hafen in Duisburg-Ruhrort. Sie ist dem Kult-Kommissar aus dem Tatort gewidmet und führt gerade wegs Richtung Ufer-Promenade.

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsHorst-Schimanski-Gasse

Horst-Schimanski-Gasse
47119 Duisburg

horstschimanski.info
Entfernung zum Bahnhof: 9,3 km

Ankerbar

Schimanski würde sich natürlich ein Pils bestellen, es gibt aber auch leckere Cocktails in dieser Kneipe mit Krimi-Kult-Charakter. Fans des Tatort-Kommissars können sich nach ihrer Pilgertour zudem mit Pizza und Pasta stärken.   

Öffnungszeiten
Dienstag12:00 - 21:00
Mittwoch12:00 - 21:00
Donnerstag12:00 - 21:00
Freitag12:00 - 21:00
Samstag14:00 - 22:00
DetailsAnkerbar

König-Friedrich-Wilhelm-Straße 18
47119 Duisburg

Entfernung zum Bahnhof: 9,3 km

Duisburger Innenhafen

Rund um das Hafenbecken begeistern mich mittelalterliche Baudenkmäler, Museen, moderne Architektur und ein begehbares U-Boot – und die Auswahl an Bistros, Cafés und Restaurants an beiden Seiten des Ufers. 

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsDuisburger Innenhafen

Philosophenweg 5
47051 Duisburg

www.duisburg.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,2 km

Auf geht's!Von Duisburg nach Wuppertal

Fürs Erste habe ich genug vom deutschen Krimi. Mir ist nach internationalem Flair. Und dafür geht’s mit kurzem Umstieg in Düsseldorf nach Wuppertal. Die Fahrt ist irgendwie beruhigend. Von der Großstadt ins hügelige Bergische Land, vorbei an malerischen Vororten, gepflegten Gärten und Fachwerkidylle. Und nach zwei Stationen steige ich auch schon wieder aus.

Johannes Höhn, Tourismus NRW e.V.
Zweiter Halt:

Wuppertal

Ich befinde mich oft im Schwebezustand, in der hügeligen Stadt im Bergischen Land. Bahnfahren ist selten etwas Besonderes. Hier schon. Aber auch zu Fuß laufen lohnt sich. Mal schlendere ich durch Kreativquartiere, mal stapfe ich schnaubend den nächsten Berg hoch.
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Historisch & charmantDrehort für Babylon Berlin und Romy Schneider

Das war eine kurze Fahrt nach Wuppertal. Und der Bahnhof? Nicht übel. Und wann sagt man das schon mal über einen Bahnhof? Schon auf dem Vorplatz fährt das Wahrzeichen der Stadt vor. Die Schwebebahn. Einsteigen tue ich trotzdem nicht direkt, denn mein erstes Ziel liegt nur 10 Minuten zu Fuß vom Hauptbahnhof entfernt. Die Historische Stadthalle. Sie ist wahrlich ein Schmuckstück. Kein Wunder also, dass Locationscouts auf diesen Ort aufmerksam geworden sind. Filme wie „Romy Schneider“ und „Männer von Emden“ wurden hier gedreht.

Ohne Schwimmsachen ein Schwimmbad besuchen? Klar, bin ja schließlich auf Filmtour. Nach einem kurzen Fußmarsch erblicke ich die Schwimmoper. Futuristisch sieht das städtische Schwimmbad aus Glas und Stahl aus. Die geschwungene Kuppel erinnert mich dabei irgendwie an eine sich öffnende Muschel. Im Inneren sorgt das Glasdach für ein tolles Lichtspiel. Eine außergewöhnliche, künstlerische Kulisse. Anscheinend auch ideal für Tanzszenen und daher war die Schwimmoper auch Drehort für die Wim Wenders-Dokumentation "Pina". Sie handelt von Pina Bausch, die bekannte Choreographin und der kreative Geist der Stadt, welche mit dem Tanztheater Wuppertal weltweit Tanzgeschichte schrieb. Und auch der Cast der deutschen Serie "Babylon Berlin” drehte hier. Ein besonderes und geschichtsträchtiges Schwimmbad also – das sehe ich auch direkt beim Eintreten in die Eingangshalle. Eine Ausstellung zeigt anschaulich, wie das Bad früher für Showveranstaltungen oder Wettkämpfe genutzt wurde. Und das nächste Mal? Da schwimm ich ‘ne Runde. 

"Wie süß ist das denn hier?", schießt es mir durch den Kopf, während ich durch das Luisenviertel schlendere.  Das Studentenviertel ist die Altstadt Wuppertals. Das Viertel liegt in der Nähe der Historischen Stadthalle und ist für mich auf jeden Fall "filmreif". Kleine Gassen, zahlreiche Altbauten, Boutiquen, Cafés, lokale Einzelhändler. Und immer wieder entdecke ich eins der typisch bergischen Schieferhäuschen. Hier lohnt es sich richtig zu schlendern. Andernfalls besteht die Gefahr, die Chance zu verpassen, die liebevoll und kreativ gestalteten Hinterhöfe zu entdecken oder die angesagte Kneipe in der Seitenstraße zu übersehen. Das Luisenviertel hat definitiv Charme und erinnert mich an gewisse Ecken in Berlin. Aber nicht nur Studierende genießen hier die Mittagssonne. Das Publikum ist so bunt wie das Viertel selbst.

Dass ich es mir nicht nehmen lasse, auch heute einmal in die Schwebebahn zu steigen, ist ja wohl klar. Es fühlt sich immer wieder besonders an, so über den Straßen zu schweben, während die Stadt unten vorbeizieht. Unter mir die Wupper, Autos, Fußgänger. Ich bin zwar weit oben, aber irgendwie doch ganz nah dran am Stadtgeschehen. Ich steige aus „dem Wahrzeichen der Stadt aus“ und stehe vor dem nächsten Aushängeschild Wuppertals. Dem zukünftigen Pina Bausch Zentrum. Es ist noch „under construction“, aber ich spüre förmlich schon, dass hier etwas Großes entsteht. Hier wird das Erbe der legendären Pina Bausch lebendig gehalten und auch, wenn es noch im Aufbau ist, finden immer wieder spannende Veranstaltungen statt, wie Workshops oder Festivals.

Johannes Höhn
Johannes Höhn, Tourismus NRW e.V.
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Öffne die Tür, um es herauszufinden.
Tourismus NRW e.V.

Tipp von der Reise-ExpertinPicknick im Park

Wuppertal

“Zum Bürgerpark in Wuppertal bin ich mit einer denkbar geringen Erwartungshaltung gefahren. Denn ‘Bürger’ und ‘Park’ hatten mich an frisch gemähten Rasen und Bänke voller Rentner denken lassen. Aber wie immer, wenn Vorurteile das Denken bestimmen, kommt es ganz, ganz anders: Blühende Rosen, leuchtender Rhododendron und große Rotbuchen sorgen in den Hardtanlagen für ein spektakuläres Farbenspiel. Mitten im Park stehen historische Gebäude, die als Restaurant oder Aussichtsplattform dienen – und wer mag, kann überall im Bürgerpark picknicken und sich kostenlos an der geballten Schönheit erfreuen.”
Antje Zimmermann, Reise-Bloggerin und Journalistin

Botanischer Garten Wuppertal - Rückzugsraum und Sonnenplatz

Der älteste Park auf Wuppertaler Stadtgebiet ist im wahrsten Sinne des Wortes herausragend: Die Hardt erhebt sich bis zu neunzig Metern über dem Niveau der Wupper und ist zugleich nur zwanzig Minuten zu Fuß vom Zentrum Elberfeld entfernt. Mit ihren Wegen, Wiesen, Blumenbeeten und Denkmälern lohnt die Anlage die Anstrengungen des Aufstiegs. Teil der Hardt und so etwas wie die Krönung: der Botanische Garten.

Vor der schönen Kulisse der historischen Villa Eller, der Orangerie und des Elisenturms erstreckt sich der Botanische Garten über den Südhang der Hardt. Als Ort der ruhigen Erholung mit vielen Sonnenstunden ist er äußerst beliebt – bei Menschen genauso wie bei Pflanzen. Allein Heilpflanzen- und Gewürzgarten wachsen und gedeihen die verschiedensten Vertreter. Auch vom Aussterben bedrohte Arten werden hier kultiviert. Darüber hinaus sind Knollen -, Zwiebelgewächse und Kakteen der Schwerpunkt der Pflanzensammlung. Besonders spannende: Es gibt eine auch fleischfressende Pflanzen.

Öffnungszeiten

keine Angaben

April bis September 07.30 bis 19.00 Uhr
Oktober und März 07.30 bis 18.00 Uhr
November bis Februar 07.30 bis 16.30 Uhr

Samstags, sonntags und an Feiertagen ist der Garten ab 09.00 Uhr geöffnet.

Großes Glashaus, Warm- und Kalthausbereich:
April bis September 11.00 bis 18.00 Uhr
Oktober und März 11.00 bis 16.00 Uhr
In seltenen Fällen bleibt Montags das Glashaus geschlossen!

Die Themenbereichshäuser (Kakteen, Sukkulenten, Zwiebel- und Knollengewächse) werden zu Führungen geöffnet.

Der Garten und die Glashäuser bleiben an folgenden Tagen geschlossen: 24., 25., 26. und 31.12. sowie am 01.01. eines jeden Jahres.

DetailsBotanischer Garten Wuppertal

Elisenhöhe 1
42107 Wuppertal

www.botanischer-garten-wuppertal.de

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Historische Stadthalle Wuppertal

Prunkvolle Goldverzierungen, Deckengemälde und Kronleuchter sind drei Gründe dafür, dass diese Stadthalle besonders viel Eindruck hinterlässt, auch ganz ohne Ball, Konzert oder andere Groß-Veranstaltung. 

Öffnungszeiten
Montag10:00 - 14:00
Dienstag10:00 - 14:00
Mittwoch10:00 - 14:00
Donnerstag10:00 - 14:00
Freitag10:00 - 14:00
Samstag10:00 - 14:00
DetailsHistorische Stadthalle Wuppertal

Johannisberg 40
42103 Wuppertal

www.stadthalle.de
Entfernung zum Bahnhof: 0,7 km

Schwimmoper

Hier erklingen zwar keine Arien, sondern nur Jauchzer beim Sprung ins Wasser. Die gläserne Fassade unter dem geschwungenen Betondach erinnert aber noch daran, dass dieses Schwimmbad ursprünglich mal als Opernhaus geplant war.

Öffnungszeiten
Montag06:30 - 22:00
Dienstag06:30 - 22:00
Mittwoch06:30 - 22:00
Donnerstag06:30 - 22:00
Freitag06:30 - 22:00
Samstag09:00 - 18:00
Sonntag09:00 - 18:00

Montag
07.00-10.00 Uhr
10.30-13.30 Uhr
14.30-17.30 Uhr

Dienstag
07.00-10.00 Uhr
10.30-13.30 Uhr
18.30-21.30 Uhr

Mittwoch nur Schul- und Vereinssport
07.00-10.00 Uhr
10.30-13.30 Uhr

Donnerstag
07.00-10.00 Uhr
10.30-13.30 Uhr
18.30-21.30 Uhr

Freitag
07.00-10.00 Uhr
10.30-13.30 Uhr
14.30-17.30 Uhr

Samstag
09.00-12.00 Uhr
12.30-15.30 Uhr

Sonntag
09.00-12.00 Uhr
12.30-15.30 Uhr

Die Uhrzeiten gelten nicht für die Saunen und die Cafeteria.
Bitte beachten Sie Urlaubszeiten und sonstige geänderte Öffnungszeiten die Sie unter www.wuppertal.de/tourismus-freizeit/baeder/schwimmoper.php einsehen können.
Alle Angaben sind ohne Gewähr.

Preisinformation
Erwachseneab 4,50 € p.P.
DetailsSchwimmoper

Südstraße 29
42103 Wuppertal

www.wuppertal.de
Entfernung zum Bahnhof: 0,9 km

Pina Bausch Zentrum

Hier ist Großes geplant. An der Fassade des ehemaligen Schauspielhauses steht schwarz auf weiß: Hier entsteht das neue Pina Bausch Zentrum. Ein Ort, um das Erbe der berühmten Tänzerin und Choreographin lebendig zu halten.  

Öffnungszeiten

keine Angaben

DetailsPina Bausch Zentrum

Bundesallee 260
42103 Wuppertal

pinabauschzentrum.de
Entfernung zum Bahnhof: 0,8 km

Auf geht's!Von Wuppertal nach Münster

Im Regionalexpress soll’s weiter nach Westfalen gehen, genau genommen nach Münster. Der RE7 hat bereits eine halbe Stunde Verspätung. Geht ja noch, denke ich mir und bin dabei mindestens genauso entspannt, wie mir das Mural am Gleis “befiehlt”. “Chill & Relax” steht dort geschrieben. Ich könnte mir keinen besseren Ort als einen Bahnhof dafür vorstellen. “Es ist noch nicht alles verloren” steht auf dem gegenüberliegenden Gleis geschrieben. Der Slogan ist gar nicht mal so übel für ein Fundbüro. 

Johannes Höhn
Endstation:

Münster

Als wäre es bekannt, dass ich heute auf Filmtour gehe. Beziehungsweise fahre. Im RE7 in Richtung Münster ertönt Geigen-Gefiedel und ich erkenne sofort den Titanic-Titelsong. Die Frau neben mir ist währenddessen auf der Zielgeraden, ihren Zauberwürfel in Rekordgeschwindigkeit zu lösen. Rekordgeschwindigkeit auf der Fahrt? Fehlanzeige. Stillstand. „Wir fahren gleich kurz weiter, dann muss ich anhalten und einen Bahnübergang sichern“, funkt der Schaffner genervt. In der nordrhein-westfälischen Fahrradhauptstadt geht’s für mich (glücklicherweise) erstmal nicht mehr mit dem ÖPNV weiter. 

Liebenswerte FahrradstadtUnterwegs mit Thiel und Boerne

Fahrradstadt, aber auch Krimistadt. Vom Hauptbahnhof mache ich mich auf den Weg in die historische Altstadt. Denn gerade hier, zwischen mittelalterlichen Fachwerkhäusern und imposanten Kirchen, lauert so manch dunkles Geheimnis. Kriminalfälle sind hier schon so einige ans Licht gekommen. Durch "Wilsberg" und "Tatort" ist vor allem die Münsteraner Altstadtzu einem lebendigen Teil der Krimiwelt geworden. Erster Stopp: der Prinzipalmarkt samt Lambertikirche. Münsters gute Stube und besonders hübsch anzusehen. Malerische Giebelhäuser, gepflasterte Straßen, eine reiche Geschichte und zahlreiche Geschäfte, Boutiquen und Cafés laden hier zum Bummeln ein. Ich wusste gar nicht, dass es in Münster eine „Zeit für Brot“ gibt. Ich könnte nicht glücklicher sein, als ich mit meinem persönlichen Hefe-Butter-Kardamom-Zucker-Traum (mit einer Prise Salz), auch bekannt als Kardamomknopf, geradeaus auf die Lambertikirche zulaufe. Ihre Türme ragen weit in den Himmel, sehr imposant und zudem ein super Orientierungspunkt.  

Zum St. Paulus Dom ist es nicht weit und während ich mich auf das majestätische Bauwerk ansteuere, habe ich das "Tatort"-Duo Thiel und Boerne vor Augen, wie sie in einer Folge eine Pressekonferenz auf dem Domplatz abhalten. Hier, wo auch der Wochenmarkt stattfindet. Jeden Mittwoch und Samstag wird’s am Domplatz besonders bunt. Frische Blumen, Obst, Gemüse, hausgemachte Leckereien, handgefertigte Waren. Besonders am Wochenende wird der Platz mitten in der Altstadt so zum Ort der Begegnungen. Heute ist kein Markt, trotzdem ist viel los. Entspannt wird sich bei bestem Wetter entweder einfach auf dem Boden vor dem Dom oder auf den Liegebänken in unmittelbarer Nähe. 

Durch die romantische Gasse Spiegelturm geht’s über eine kleine Brücke zu meinem nächsten Ziel. Unter mir plätschert die Münstersche Aa. Auch die Unterwasserkirche, an der ich entlang schlendere, gibt ein hübsches Fotomotiv ab. Hinter ihr liegt mein Objekt der Begierde. Das Antiquariat Wilsberg. Hier finden Besuchende jede Menge alte Bücher, Schallplatten und andere Schätze, die Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen. Und vor allem können sie in die Welt des charmanten Detektivs Wilsberg eintauchen. So wie ich. An diesem Drehort scheint die Zeit stillzustehen. Es riecht nach alten Büchern und verstaubtem Papier. Fotografieren? Nicht erlaubt. Stöbern? Ausdrücklich erwünscht. 

Während ich zum Bahnhof schlendere, habe ich diverse Filmszenen im Kopf. Ich würde behaupten, dass ich die meisten NRW-Städte gut kenne. Aber ihre showreife Seite ist mir neu. Gefällt mir. Und während ich mich mit der Regionalbahn 89 auf den Heimweg durchs ländliche Münsterland mache, bin ich wohl immer noch im Film-Fieber, denn hier kommt mir "Haus Kummerveldt” in den Kopf. Die Serie der Region, die sogar mit einem Grimmepreis ausgezeichnet wurde. Angelehnt ist die Geschichte unter anderem an das Leben der berühmten Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Neben der Wasserburg Burg Hülshoff gibt es noch etliche weitere Drehorte in der Region wie Haus Rüschhaus oder das Textilwerk Bocholt. Was für filmreiche Tage hinter mir liegen... 

Lennart Pagel @lennart, Tourismus NRW e.V.
Johannes Höhn
Johannes Höhn, Tourismus NRW e.V.

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St. Lamberti Kirche

St. Lamberti ist Sehenswürdigkeit und Hörstück: Denn hier erklingt an jedem Abend außer dienstags halbstündlich das Tuten der einzigen städtischen Türmerin Deutschlands, die oben in der Turmstube ihren Dienst tut.

Öffnungszeiten
Montag08:00 - 18:45
Dienstag08:00 - 18:45
Mittwoch08:00 - 18:45
Donnerstag08:00 - 18:45
Freitag08:00 - 18:45
Samstag08:00 - 18:45
DetailsSt. Lamberti-Kirche Münster

Lambertikirchplatz 1
48143 Münster

www.sanktlamberti.de
Entfernung zum Bahnhof: 0,9 km

Antiquariat Michael Solder

Zweimal im Jahr stehen hier Scheinwerfer zwischen den Regalen, wenn der Laden zum Schauplatz für die Wilsberg-Krimis wird. In der übrigen Zeit können Bücherfreund:innen es mir gleichtun und in aller Ruhe stöbern und schmökern.

Öffnungszeiten
Dienstag14:00 - 18:00
Mittwoch14:00 - 18:00
Donnerstag14:00 - 18:00
Freitag14:00 - 18:00
Samstag11:00 - 14:00
DetailsAntiquariat Michael Solder

Frauenstraße 49/50
48149 Münster

rarebooks.antiquariat-solder.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,5 km

St. Paulus Dom

Der Wochenmarkt, der hier regelmäßig stattfinden, gilt als einer der schönsten Deutschlands. Ohne buntes Markttreiben kommt der mächtige Kirchenbau aus dem Mittelalter aber besser zur Geltung und kann sich ungestört ins rechte Licht rücken.

Öffnungszeiten
Montag06:30 - 19:00
Dienstag06:30 - 19:00
Mittwoch06:30 - 19:00
Donnerstag06:30 - 19:00
Freitag06:30 - 19:00
Samstag06:30 - 19:00

(01.01-31.12) Öffnungszeiten
Gruppenführungen sind montags bis freitags 9-12 Uhr, 13-17 Uhr und 18-19 Uhr sowie samstags 9-12 Uhr und 13-15 Uhr möglich.

DetailsSt.-Paulus-Dom Münster

Domplatz 28
48143 Münster

www.paulusdom.de
Entfernung zum Bahnhof: 1,2 km

Übersicht gefällig?Alle Stopps auf einen Blick

Film ab!
  • Tatort Duisburg: Die Stadt mit Hafen, einem ordentlichen Kulturprogramm und der berühmten begehbaren Achterbahn. Und wenn Du hier von “Schimmi” redest, wissen alle, wer gemeint ist. 
    Direkt nach Duisburg
  • In Wuppertal geht es treppauf, treppab durch die Stadt. Da kommt man schon mal ins Schnauben. Doch die Kreativquartiere und Weitblicke lohnen die Anstrengung allemal.
    Direkt nach Wuppertal
  • Fahrradstadt, Krimistadt, Studierendenstadt – Münster eilt seinem Ruf voraus. Und das vollkommen zurecht. In der liebevollen Stadt im Münsterland gibt es so viel zu entdecken.
    Direkt nach Münster

    Wo bleibt die Bahn?Besondere Tipps für besondere Situationen!

    Die Bahn kommt mal wieder nicht? Kein Problem, in NRW gibt es genug zu entdecken.

    • Mit einem Eis in der Hand auf großen Rasenflächen sitzen und dabei einen wunderbaren Blick auf Duisburgs hübsches Theater haben? Lauf etwas mehr als 10 Minuten zu den schwebenden Gärten. 
    • In Wuppertal mal eben das Wasser rauschen hören - das entspannt! Nur wenige Schritte vom Hauptbahnhof entfernt fließt die Wupper. Von der Dachterrasse des Café 23 hast Du eine schöne Aussicht auf die Wupper unten und die Schwebebahn darüber. Übernachtungstipp: Charmevoller übernachten geht nicht! In Wuppertal wartet das romantisch-gemütliche Fachwerk-Hotel auf Deinen Besuch.
    • In Münster warten leckere Vitamine auf Dich: Rund 800 Meter vom Hauptbahnhof entfernt, serviert Gustav Grün vegane Speisen nach orientalischen Rezepten. 

    Übernachtungstipp: 

    • Hof zur Linde in Münster. Etwas abseits des Stammhauses kannst Du in einem Fischerhaus an den Ufern der Werse schlummern. 

    Deine Strecke:
    154,9 km; 3:26 h Reisezeit
    Verbrauch Bahn: 10,5 kg CO²

    Im Vergleich:
    Verbrauch Auto: 30,1 kg CO²

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