Im Dorf Rödingen (Gemeinde Titz, Kreis Düren) lebten bereits im Mittelalter vereinzelt jüdische Frauen und Männer. Im 19. Jahrhundert entstand hier eine kleine Gemeinde. Der langjährige Gemeindevorsteher Isaak Ullmann ließ 1841 auf seinem Grundstück eine Synagoge für die jüdischen Familien in Rödingen und den umliegenden Dörfern erbauen. Die Rödinger Synagoge ist das einzige weitgehend im Originalzustand erhaltene jüdische Gotteshaus im westlichen Rheinland. Die Nachfahren der Familie Ullmann mussten, da sie durch nationalsozialistische Verfolgungsmaßnahmen in Geldnot geraten waren, 1934 das Grundstück verkaufen. Der neue christliche Eigentümer war Schausteller. Er nutzte die ehemalige Synagoge fortan als Werkstatt. Aufgrund des "arischen" Eigentümers entging sie den Zerstörungen während des Novemberpogroms 1938.
Der Landschaftsverband Rheinland konnte die sehr baufälligen Gebäude 1999 erwerben. Nach der Sanierung wurde das Gebäudeensemble 2009 als LVR-Kulturhaus Landsynagoge Rödingen eröffnet. In der ehemaligen Synagoge finden monatlich Vorträge, Konzerte, Lesungen, Filmvorführungen und Workshops statt. Im früheren Wohnhaus der Familie Ullmann lädt eine Dauerausstellung dazu ein, verschiedene Aspekte jüdischen Lebens im Rheinland kennenzulernen.