Drei Türme, viele Geschichten!
Die Wewelsburg wurde 1603 bis 1609 in ihrer einzigartigen Dreiecksform im Stil der Weserrenaissance von Fürstbischof Dietrich von Fürstenberg unter Einbeziehung älterer Bauten neu errichtet. Sie liegt hoch über dem Almetal auf einem Bergsporn.
Heute befindet sich in der Wewelsburg neben einer Jugendherberge das Kreismuseum mit seinen zwei Museumsabteilungen: dem Historischen Museum des Hochstifts Paderborn und der Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945. Regelmäßige Sonderausstellungen und –veranstaltungen ergänzen das beliebte Gruppen- und museumspädagogische Angebot.
Historisches Museum des Hochstifts Paderborn
Die Geschichte des Paderborner Landes wird von der Steinzeit bis zum Ende des Fürstbistums Paderborn 1802 mit seltenen Exponaten und Inszenierungen erlebnisorientiert nachgezeichnet. Die Ausstellung im Süd- Ostflügel der Wewelsburg erzählt vom Leben der Geistlichkeit, des Adels und der Bevölkerung in den zahlreichen Städten bis hin zu den bäuerlichen Schichten und gesellschaftlichen Außenseitern.
Sehenswerte Baudenkmäler wie der historische Hexenkeller und ein Originalstück des alten Hellweges aus dem 13. Jahrhundert sowie einzigartige sakrale Schätze des Barock und Rokoko vermitteln ein anschauliches Bild des Lebens in vergangenen Jahrhunderten.
Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933 – 1945
Zwischen 1933 und 1945 sollte in der Wewelsburg auf Befehl Heinrich Himmlers eine zentrale Versammlungsstätte der SS entstehen. Für den geplanten Ausbau wurde vor Ort ein Konzentrationslager errichtet. Mindestens 1.285 Häftlinge starben infolge der Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie aufgrund von Schikanen der SS-Wachmannschaft.
Die Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ im ehemaligen Wachgebäude bettet die Geschichte der lokalen SS-Aktivitäten und des hiesigen Konzentrationslagers in eine überregionale Gesamtdarstellung der SS ein. Die Schutzstaffel (SS), ihre Ideologie und ihre beispiellosen Verbrechen werden umfassend thematisiert.
Museal, multimedial, multiperspektivisch präsentiert die Dauerausstellung Objekte aus dem Lebensumfeld der Täter und Sachzeugnisse aus dem Konzentrationslager. Im Nordturm der Wewelsburg bezeugen zwei in NS-Architektur erhaltene Räume den menschenverachtenden Größenwahn der SS.
Die Museumsabteilungen sind mit Ausnahme des Verlieses und des Kellerraums im Südostflügel und der Gruft im Nordturm mit Hilfe des Museumspersonals barrierefrei erschließbar.
Sonderausstellung vom 17.06.-19.09.2023:
"1123: Die Wewelsburg im Mittelalter"
Die Besuchenden werden in die mittelalterliche Geschichte des heutigen Schlosses zurückgeführt. Dessen Vorgängerbauten werden ebenso thematisiert wie die Adelsfamilien, die in der spätmittelalterlichen Wewelsburg zusammenlebten. Ihre Vogteirechte am nahegelegenen Stift Böddeken banden dieses seit dem Hochmittelalter an die Burg. Erst als der Paderborner Bischof Dietrich IV. von Fürstenberg die verpfändete Burg 1589 einlöste, um bald darauf ihren Umbau zum Schloss anzuordnen, endete diese Verbindung zwischen der Wewelsburg, ihren adligen Bewohnern und dem Stift Böddeken.
Die Ausstellung befindet sich im Burgsaal. Der Eintritt ist frei.
Informationen zur Barrierefreiheit