Die Gesellige Düsseldorf geht aus

Manche halten mich immer noch für ein bisschen versnobt. Das stimmt aber gar nicht. Nur weil meine Königsallee, kurz: Kö, bekannt für teure Klamotten ist, bin ich noch lange nicht abgehoben. Eher das Gegenteil ist der Fall. Klar gehe ich manchmal auch gern shoppen, aber im Grunde würde ich mich als den geselligen Typ bezeichnen, der beim Sonnenuntergang lieber draußen im Biergarten oder am Rheinufer sitzt und mit netten Leuten ins Gespräch kommt. Frag sie einfach mal selbst, wenn Du mich besuchst. Du wirst staunen, wie locker es bei mir in der Landeshauptstadt zugeht.

Vor allem aber wirst Du Augen machen. Denn was ich an spannender Architektur zu bieten habe, suchst Du anderswo vergeblich. Allein im Medienhafen ist ein Gebäude ungewöhnlicher und spektakulärer als das andere. Manche, aber da täusche ich mich sicher, bitten Dich sogar zum Tanz. Sieh selbst! Und komm unbedingt mit der U-Bahn. Denn sogar die Bahnhöfe der Werhahn-Linie sind kleine und große Kunstwerke. Und dann wäre da ja auch noch die Tonhalle. Ursprünglich war das Gebäude direkt am Rhein mal als Planetarium geplant. Heute aber finden unter der großen Kuppel Konzerte aller Art statt. Ein echtes Erlebnis nicht nur für Musikliebhaber.

Ein echter Hingucker, auf den ich richtig stolz bin, ist auch der jüngste Neubau in meiner „neuen Mitte“: der Kö-Bogen 2. Zwischen dem Schauspielhaus und dem Dreischeibenhaus, zwei weiteren architektonischen Highlights, wachsen auf dem Dach des Hauptgebäudes 30 000 Hainbuchenhecken. Rekord! Europas größte grünste Fassade steht bei mir in Düsseldorf.

Apropos Rekord. Wusstest Du, dass ich die Heimat der drittgrößten japanischen Community in Europa bin? Wenn Du also Lust auf Sushi, gefüllte Teigtaschen oder Nudelsuppe hast, schau mal in Little Tokyo an der Immermannstraße vorbei.

Doch das nur nebenbei, denn ich will heute noch unbedingt mit Dir ins Museum. Wenn Du Dich für internationale Kunst der jüngeren Vergangenheit interessierst, nehme ich Dich am besten mit in die beiden – architektonisch höchst unterschiedlichen - Häuser der Kunstsammlung NRW. Den Schwerpunkt der Sammlung des K20 bilden Gemälde des deutschen Expressionismus, des Kubismus und des Surrealismus, während sich die Ausstellung im K21 auf internationale Gegenwartskunst ab den 1980er Jahren konzentriert. Im Kunstpalast am Ehrenhof dagegen, der eben erst mit einem neuen Konzept eröffnet hat, führt der Weg durch sage und schreibe elf Jahrhunderte. Hier lasse ich Dich dann mal ein wenig allein. Wir sehen uns später beim Sonnenuntergang im Biergarten wieder.

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