Der niederländische Künstler Johan Thorn Prikker hinterließ 1923 mit dem monumentalen Wandbilderzyklus „Lebensalter" seine Spuren im Kaiser Wilhelm Museum in Krefeld. Er stellte die „Kindheit", das „Jugendalter", das „Mannesalter" und das „Reife Alter" mit großen, abstrahierten Figuren dar; trug Farbe auf das trockene Mauerwerk im sogenannten Thorn Prikker Saal auf und sorgte mit seiner Arbeit für Aufsehen.
Noch heutzutage hat das nicht an seiner Bedeutung verloren. Grund genug für die britische Künstlerin Emma Talbot sich in der zehnten Ausstellung der Reihe "Sammlungssatelliten" mit dem zentralen Exponat des Museums auseinanderzusetzen.
„Lebensalter“ gilt als ein bedeutendes Werk Thorn Prikkers (1868–1932), der für seine symbolträchtigen und expressionistischen Arbeiten bekannt ist. Talbot tritt mit ihrem Werk in Dialog zu Thorn Prikkers Meisterwerk und erschafft eigens für diesen Raum eine Installation, die sich ebenfalls thematisch und stilistisch mit dem Leben und seiner Vergänglichkeit auseinandersetzt.
Emma Talbot bringt ihren charakteristischen Stil, der farbgewaltige Installationen aus bemalter Seide, Skulpturen, Zeichnungen und Videos umfasst, in die Auseinandersetzung mit ein. Die Gewinnerin des renommierten Max Mara Art Prize for Women und Teilnehmerin der Biennale di Venezia 2022 erweitert den Raum durch ihre künstlerische Handschrift, die ein tiefes Verständnis für historische und symbolische Kontexte zeigt.