Ein Stück Bad Salzufler Identität
Die beeindruckenden Gradierwerke prägen das Stadtbild von Bad Salzuflen seit Jahrhunderten - schon lange Zeit vor der Gründung des Staatsbades.
Ursprünglich waren sie ein Teil der Salzufler Saline: Ab 1767 wurde das erste dieser technischen Meisterwerke in Bad Salzuflen errichtet, um die Gewinnung des kostbaren Salzes aus unserer Sole effektiver und einfacher zu machen. Wurde bis dahin die Sole mühsam in Pfannen ausgekocht, um das weiße Gold zu gewinnen, floss das salzhaltige Wasser nun über eine Konstruktion, die das Wasser verdunstete und die Sole z. B. von Kalk und Eisenoxid reinigte. Die Konstruktion besteht im Wesentlichen aus Holz und Schwarzdorn, der besonders stark verästelt und belastbar ist. Die auf diese Weise konzentrierte Sole konnte schneller zu Salz ausgekocht werden - das reduzierte den ungeheuren Verbrauch an Holz, das beim Salzsieden benötigt wurde.
Der erste Salzufler "Gradierfall" wurde von Johann Friedrich Constantin Freiherr von Beust gebaut. Er war Fachmann in Sachen Gradierwerke und in ganz Deutschland gefragt. Graf Simon August zur Lippe beauftragte ihn, ließ ihm freie Hand und ernannte ihn zum ersten Salinendirektor.
Im Laufe der folgenden Jahrzehnte entwickelte sich das T-förmig angelegte Gradierwerk-Ensemble, das bis 1945 der Salzgewinnung diente.
Heute sind die Gradierwerke mehr als nur ein liebenswertes Relikt aus vergangener Zeit: Sie bilden ein riesiges Freiluftinhalatorium. Täglich rieseln rund 600.000 Liter Sole über die mächtigen Schwarzdornwände, zerstäuben dabei zu feinstem Solenebel und erzeugen ein meeresähnliches Klima.
Dieser Solenebel gelangt mit einer Fülle von vitalisierenden Mikro-Partikeln in die Atemwege. Das stimuliert die Durchblutung der Lunge und den Sauerstofftransport ins Blut auf ganz natürliche Weise.
Ein Bummel entlang der Bad Salzufler Gradierwerke ist so gesund, wie ein Spaziergang am Meer.
Das Gradierwerk-Ensemble umfasst 3 Bauwerke:
- das große Gradierwerk Parkstraße, das sich vom Kurpark-Haupteingang entlang des Rosengartens bis zum Schliepsteiner Tor zieht und mit zahlreichen Bänken auf beiden Seiten des Gradierwerks zum Verweilen einlädt
- das Gradierwerk mit dem markanten Uhrenturm, das über einen überdachten Wandelgang, ein Sonnendeck und ein Sole-Kneipp-Armbecken verfügt
- das von innen begehbare Erlebnisgradierwerk, das über Ruhe-Nischen im Inneren, eine Sole-Nebelkammer mit sanfter Musik und farbig wechselndem Sternenhimmel und eine Aussichtsplattform mit herrlichen Ausblicken auf Stadt und Kurpark verfügt.
Gradierwerk oder Saline?
Als Saline bezeichnet man eine Anlage zur Gewinnung von Salz. Ein Gradierwerk ist hingegen ein Teil des Prozesses, um den Salzgehalt der Sole zu erhöhen. Deshalb ist ein Gradierwerk einer Saline vorgeschaltet, um die Sole weiter zu konzentrieren, bevor in der Saline das Salz gewonnen wird.
Die Sole kommt zugleich als ortsgebundenes Heilmittel im GESUNDWERK Bad Salzuflen und in der VitaSol Therme zum Einsatz - z. B. in unterschiedlichsten Zerstäubungen zur Behandlung von Atemwegserkrankungen oder im Bewegungsbecken für Aktiv-Angebote in wohlig-warmer Thermalsole.
In der Bad Salzufler VitaSol Therme können Gäste im Intensiv-Solebecken in fast schwerelosem Zustand schweben. Salzaufgüsse im SaunaPark reinigen und entschlacken den Körper. Genießen Sie bei einem Besuch der ThermenLandschaft und des SaunaParks der VitaSol Therme unbeschwerte Stunden.