In der ehemaligen Baumwollspinnerei Ermen & Engels entstand um 1900 ein Elektrizitätswerk, das den Ort Engelskirchen mit Strom versorgte. Über die Jahrzehnte wandelte sich die Funktion des Gebäudes und aus der Produktionsstätte wurde ein Museum. Ein Rundgang vermittelt Gästen heute noch lebendig, wie es zu der Zeit aussah, als die Kraft des Flüsschens Agger in Strom verwandelt wurde.
Geheimnisvolles blaues Licht und Geräusche von fließendem Wasser empfangen die Eintretenden beim Abstieg in den Turbinenkeller. Sie vermitteln den Eindruck, als ob die Gänge mit den mächtigen Wänden noch heute von Wasser durchflossen wären. Sobald sich die Augen an das Dunkel gewöhnt haben, werden die Turbinen sichtbar, die über ein kompliziertes Transmissionssystem die Maschinen in der Fabrik antrieben.
In den Stockwerken über dem Turbinenkeller zeigt die große Schalttafel, wie der Strom in der Fabrik verteilt wurde. Schon 1903 profitierten auch das Wohnhaus des Fabrikanten und der Ort Engelskirchen von der lokalen Stromerzeugung. Dank des Kraftwerks in der Fabrik leuchteten hier die elektrischen Straßenlaternen zumeist zuverlässig.
Kraft der Dampfmaschine
Es gab jedoch auch andere Zeiten: Die eindrucksvolle Dampfmaschine am Eingang zur Museumsetage erinnert daran, dass nicht immer ausreichend Wasserkraft zur Verfügung stand, um die Maschinen anzutreiben. Schon früh wurde daher die Dampfkraft als ergänzende Energie genutzt. Ein Schritt, den Gäste heute noch nachvollziehen können.
Apropos Gäste, diese haben bei Sonderausstellungen etwa die Möglichkeit, mehr über die Industriegeschichte zu erfahren oder sich technischen Herausforderungen zu stellen. Darüber hinaus können Schülerinnen und Schüler das ganze Jahr über an den sechs Stationen der Stromwerkstatt experimentieren und mit ihren Lehrkräften über die Stromerzeugung, die Bedeutung von Strom und Folgen für die Umwelt diskutieren.