Der Landschaftsmaler Barend Cornelis Koekkoek kam im Jahr 1834 nach „Bad Cleve“. Hier fand er reizvolle Motive für seine Gemälde und erbaute sich standesgemäß ein Wohnpalais im Stil der italienischen Renaissance. Seit 1997 ist das Haus mit der angrenzenden Parkanlage ein Spezialmuseum für niederländische Landschaftsmalerei der Romantik.
Vom Garten aus gut zu sehen ist der Atelierturm „Belvédère“, in dem der Künstler Barend Cornelis Koekkoek (1803-1862) einst seine idyllischen Kompositionen schuf. Die oberen Geschosse des Turms, auf dessen Spitze die Göttin der Künste und Wissenschaft, Minerva oder Pallas Athene, thronte, war das Refugium des Künstlers. Von hier aus bot sich dem Meister eine eindrucksvolle Fernsicht über das Rheintal und seine Wahlheimat Kleve. Das 1848 erbaute Künstlerpalais dagegen diente als Wohnhaus und zur Repräsentation. In der Eingangshalle und der Beletage empfing der „Prinz der Landschaftsmaler“, wie sich B.C. Koekkoek von seinen Zeitgenossen gern bezeichnen ließ, Gäste und internationale Kundschaft. Darunter Vertreter des niederländischen und preußischen Königshauses und der russischen Zarenfamilie.
Heute reisen die Besucher des B.C. Koekkoek-Hauses gern mit dem Rad an. Denn der eher flache Niederrhein ist ein beliebtes Ziel für Radtouristen und Kulturinteressierte, auf die in Kleve eines in der Region bedeutendsten Denkmäler des 19. Jahrhunderts wartet. Spaziergänger nutzen den großzügig angelegten Garten mit viel altem Baumbestand in den Sommermonaten für Ausflüge. Die Anlage der oberen Rundwege wurde im Jahr 1979 im Stil des englischen Landschaftsgartens überplant.
Den Schwerpunkt der Dauerausstellung des Museums bilden Kunst und Einrichtungsgegenstände aus der Romantik. Neben einigen Landschaftsgemälden und lithografischen Arbeiten von B.C. Koekkoek, der als Meister der Komposition und Technik gilt, besitzt das Haus die größte Sammlung von Zeichnungen aus seiner Hand. Sie entstanden bei zahlreichen Reisen durch Deutschland, die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Darüber hinaus sind Arbeiten von Zeitgenossen des Künstlers und dessen weit verzweigter Familie zu sehen, die insgesamt vier Generationen umfasst.