Ein Besuch im Deutschen Textilmuseum will gut geplant sein. Wer zufällig am Marktplatz in Linn vorbeikommt, steht womöglich vor geschlossener Tür. Denn eine ständige Ausstellung hat das Haus nicht. Zu sehr würden Licht und Staub den edlen Roben, barocken Gewändern und feinen Seidenstickereien zusetzen, ihre Farben verändern und ihre Fasern brüchig machen. Dennoch werden einige der kostbaren, zum Teil mehr als 2.000 Jahre alten Textilien regelmäßig aus dem Archiv geholt, um sie in Themenausstellungen wie etwa zur „Deutschen Couture“, „Tracht oder Mode“ oder liturgischen Textilien den Besuchern zu präsentieren. Öffentlich zugänglich ist auch eine Spezialbibliothek rund um das Thema Textilien.
Die Anfänge der international bedeutenden Sammlung gehen zurück bis ins 19. Jahrhundert. Krefeld, die „Seidenstadt“, war damals Sitz der königlich-preußischen Gewerbeschule, für die bereits 1880 eine so genannte Vorbildersammlung angelegt wurde. Sie diente Schülern der Höheren Webeschule als Anschauungsmaterial und Inspirationsquelle für die eigenen Gewebe und Entwürfe. Doch schon bald wurde mehr daraus, denn die Sammlung aus kleinen Musterstücken wurde um historische Kleidung erweitert. Mittlerweile werden 30.000 Textilien – von der spätantiken Tunika, über hauchdünne Taufkleidchen bis hin zur sündhaft teuren Abendgarderobe für die Dame von Welt – im Archiv des Deutschen Textilmuseum sorgsam aufbewahrt und von den eigenen Textilrestauratorinnen betreut. Getragen werden sie nicht mehr. Auch wenn so mancher Ausstellungsbesucher das ein oder andere schicke Teil wohl gern mal anprobieren würde.
Textilien und Wasserburg in Krefeld-Linn entdecken
- Im historischen Kern findest Du das Deutsche Textilmuseum, das über eine einzigartige Sammlung von etwa 30.000 Objekten aus allen Teilen der Welt und aus allen Epochen bis zur Gegenwart verfügt.
- Linn ist einer der schönsten Ortsteile von Krefeld.
- Im historischen Kern findest Du das Deutsche Textilmuseum, das über eine einzigartige Sammlung von etwa 30.000 Objekten aus allen Teilen der Welt und aus allen Epochen bis zur Gegenwart verfügt. Schwelge in feinster Seide, edlen Roben und grellen Kostümen. Sündhaft teure Kleider der Haute Couture und modische Trends der 1960er und 70er Jahre wecken Erinnerungen. Allerdings solltest Du Dich vorher über die Öffnungszeiten informieren, da die edlen Materialien sehr empfindlich sind und nicht dauerhaft präsentiert werden.
- Nach dem Rundgang gönn‘ Dir eine Pause im benachbarten Museumscafé Linn oder im Winkmannshof.
Tipp: Lebhaft geht es alljährlich an Pfingsten beim Flachsmarkt rund um Burg Linn zu. Also misch dich unter das fahrende Volk der Handwerker, Ritter und Musikanten und werde Teil des historischen Spektakels auf dem gesamten Gelände.
Ausflugstipp: Ein Besuch auf Burg Linn lohnt sich auch an „normalen“ Tagen. Denn die Burg ist umgeben von zwei Wassergräben und eingebettet in einen idyllischen Park, der zum Spaziergang einlädt.
Übernachtungstipp: Osterather Hof in Meerbusch; Hotel MutterHaus in Kaiserswerth.