Schon von außen ist das KERAMION in Frechen ein echter Hingucker. Die Dachkonstruktion des Rundbaus aus Beton und Glas ähnelt der Silhouette einer riesigen Töpferscheibe. Eine Reminiszenz des Architekten an das Töpferhandwerk. Ideengeber war der Frechener Steinzeugunternehmer Dr. Gottfried Cremer, dessen bedeutende Sammlung moderner Keramik das Spezialmuseum seit den 1970er Jahren präsentiert.
Über Jahrhunderte war Frechen eine Hochburg des Töpferhandwerks. Funde dokumentieren eine lebhafte Handwerkertätigkeit, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht. Namen von rund 500 Kannen- und Düppenbäckern sowie 70 Kaufleuten sind bekannt, deren Keramiken selbst in Übersee gehandelt wurden. Und noch bis 2018 wurden in Frechen Steinzeugrohre mit modernster Technik für die Stadtentwässerung produziert.
Erfolgsgeschichte in historischer Abteilung
Von der historischen Erfolgsgeschichte der Pingsdorfer Ware, des Rheinischen Steinzeugs und der Irdenware vom Niederrhein berichtet das KERAMION in seiner historischen Abteilung. Beim Rundgang stoßen die Besucher hier immer wieder auf einen Mann mit Bart. Denn zu den bedeutendsten Erzeugnissen der Steinzeugproduktion in Frechen gehörte einst der sogenannte Bartmannkrug, der übrigens heute noch das Wappen der Stadt ziert. Im rundum verglasten Museum mit Blick auf die Grünanlagen präsentiert das KERAMION zahlreiche Exemplare aus dem 16. bis 19. Jahrhundert sowie auch für die Region typische bleiglasierte Bildschüsseln. Auch veranstaltet das KREAMION mehrmals jährlich Sonderausstellungen sowohl von einzelnen Künstlern als auch nationale und internationale Überblickschauen.
Neben der Sammlung regional historischer Keramik beheimatet das Spezialmuseum außerdem eine der größten privaten Keramiksammlungen Deutschlands. Der Frechener Steinzeugunternehmer Dr. Gottfried Cremer stellte dem KERAMION gut 5.000 Stücke von mehr als 500 namhaften Keramikern aus Europa zur Verfügung. Besonders beeindruckend ist die ungeheure stilistische Vielfalt der Gefäße, Reliefs, Bildplatten und Installationen, die den Besuchern einen umfassenden Überblick über die Keramik-Kunst der jüngsten Jahrzehnte bietet.
Geschichte und Gegenwart begegnen sich auch auf dem Außengelände rund um das denkmalgeschützte Hauptgebäude, das im Jahr 2012 um einen kleinen Pavillon für die Museumspädagogik erweitert wurde. Beim Spaziergang durch die Anlage finden die Besucher immer wieder auf künstlerische Plastiken und riesige Steinzeuggefäße und -töpfe aus der früheren Frechener Keramikindustrie.
Die Geschichte der Keramik und ein prächtiges Schloss
- Das Museum KERAMION erkennst Du an seiner futuristischen Architektur. Die Dachkonstruktion des Rundbaus gleicht einer überdimensionalen Töpferscheibe.
- Die Stadt Frechen liegt westlich von Köln. Sie war bis ins 18. Jahrhundert das Zentrum für Töpferei und Keramik sowie später auch für Industriekeramik.
- Das Museum KERAMION erkennst Du an seiner futuristischen Architektur. Die Dachkonstruktion des Rundbaus gleicht einer überdimensionalen Töpferscheibe. Im Innern werden zwei außergewöhnliche Sammlungen von moderner internationaler und regional-historischer Keramik präsentiert. Immer wieder stößt Du hier auf die berühmten „Bartmannkrüge" und wirst Dich vermutlich fragen, wo Du die schon mal gesehen hast. Es kann überall gewesen sein, denn die Krüge wurden einst fast ausschließlich in Frechen hergestellt und in die ganze Welt verschickt.
- Tipp: Immer im Mai veranstaltet Frechen ein großen Töpfermarkt. Auf einem der bekanntesten Keramikmärkte in Deutschland schlenderst Du zwischen den Ständen mit Unikatkeramik und findest bestimmt auch das passende Teil für daheim.
- Das Traditionsrestaurant „De Kannenbäcker“ findest Du direkt im Stadtzentrum.
- Bei einer Führung durch die UNESCO-Welterbe-Schlösser Augustusburg und Falkenlust in Brühl staunst Du über das herrschaftliche Interieur und flanierst wie einst die Kurfürsten durch die imposanten Gärten.
Ausflugstipp: Mehr über die Tradition der Stadt Frechen erfährst Du auf dem Keramikweg, bevor Du den Tag im gediegenen Brauhaus „Alter Bahnhof“ oder im Restaurant "Burgfahrt" gemütlich ausklingen lässt.
Übernachtungstipp: Boutique Hotel Six in Brühl oder Garten-Hotel Ponick in Köln.