Am linken Ufer der Ems, inmitten eines Landschaftsschutzgebietes liegt eine der besterhaltenen mittelalterlichen Klosteranlagen Westfalens. Bereits im Jahr 1803 säkularisiert und von einer belgischen Adelsfamilie zum Schloss umfunktioniert, ist Kloster Bentlage heute ein Ort der Kunst und der Begegnung. Neben der bedeutenden Sammlung zur Klostergeschichte beherbergt es die Westfälische Galerie und ist Treffpunkt namhafter Gegenwartskünstler – und Radfahrer.
Schon die Kreuzherren, die das Kloster im Jahr 1437 gründeten, waren ausgewiesene Kunstkenner. Neben ihrer Tätigkeit als Seelsorger gaben sie von Rheine aus bedeutende Kunstwerke wie reich verzierte Altäre aus Sandstein und ausdrucksvolle Apostelfiguren in Auftrag. Derartige Kunstschätze aus dem Mittelalter bis zum Barock, darunter zwei einmalige „Reliquiengärten“, bilden heute den Schwerpunkt des Museums Kloster Bentlage. Im abgedunkelten Kapitelsaal des Klosters betrachten die Besucher fasziniert die mit künstlichen Blumen, Skulpturen und Edelsteinen kunstvoll arrangierten Gebeine der Heiligen im „Garten Eden“. Ein Sinnbild für das ewige Leben, wie man es anderswo in Deutschland nicht findet.
Ausstellung, Performance und Installation
Die weitgehend im Originalzustand erhaltene, denkmalgeschützte Anlage bietet aber auch Raum für Moderne und präsentiert in der „Westfälischen Galerie “ des LWL-Museums für Kunst und Kultur Arbeiten von bedeutenden Künstlern wie August Macke, Josef Albers, Wilhelm Morgner, Emil Schumacher und Otto Modersohn, der zu den Begründern der Künstlerkolonie Worpswede gehörte.
Und natürlich sind auch zeitgenössische Künstler, Professoren und Studenten regelmäßig zu Gast in der alten Scheune, dem gut erhaltenen Dormitorium, den lichten Salons und dem schlichten Kreuzgang. Denn Kloster Bentlage bietet viel Raum für wechselnde Ausstellungen, Performances und Installationen mit dem Schwerpunkt zeitgenössischer Druckgrafik. Zudem locken Workshops und Symposien sowie eine Druckwerkstatt samt Atelierwohnung Künstler von internationalem Rang in das Erholungsgebiet am Ufer der Ems, das zugleich Knotenpunkt mehrerer Radrouten im Münsterland ist. Unter anderem trifft am Kloster und der benachbarten Saline „Gottesgabe“ der Emsradweg auf die 100-Schlösser-Route. Selbst Schuld also, wer da nicht mal vom Sattel steigt.
Klosterkultur, Kunst und das weiße Gold in Rheine
Das ehemalige Kreuzherrenkloster Bentlage ist berühmt für seine spätgotischen Reliquiengärten. Dabei handelt es sich jedoch nicht etwa um prächtige Parkanlagen, sondern um zwei einzigartige Kunstwerke.
- Eingebettet in eine traumhafte Naturkulisse am Ufer der Ems liegt die Stadt Rheine im Münsterland.
- Das ehemalige Kreuzherrenkloster Bentlage ist berühmt für seine spätgotischen Reliquiengärten. Dabei handelt es sich jedoch nicht etwa um prächtige Parkanlagen, sondern um zwei einzigartige Kunstwerke. Beim Betrachten des Reliquienschatzes entdeckst Du mit künstlichen Blumen, Skulpturen und Pailletten kunstvoll arrangierte Gebeine.
- Das Kunst- und Kulturzentrum Kloster Bentlage bietet viel Raum für wechselnde Kunstausstellungen.
- Bei einer Führung an der benachbarten Saline "Gottesgabe" aus der Hochzeit der Salzhandelstradition Bentlages erlebst Du eines der wichtigsten technischen Kulturdenkmäler Westfalens in Betrieb. Im nahegelegenen NaturZoo Rheine, Deutschlands erstem „Affenwald“, kommst du nicht nur Berberaffen ganz nah.
Ausflugstipp: Direkt am Kloster Bentlage treffen mit der 100-Schlösser-Route und dem EmsRadweg zwei der schönsten Rad-Themenrouten der Region aufeinander.
Gastrotipp: Zum Abschluss eines Klosterbesuchs können Gäste noch eine Stärkung im Klostercafé Bentlage zu sich nehmen. Wer in der Umgebung essen gehen möchte, der sollte das Grillrestaurant Emskind in Betracht ziehen. Das Fleisch kommt von Erzeugern aus dem Umland. Dressings und Dips sind aus eigener Herstellung.
Übernachtungstipp: Schlafen in klösterlicher Tradition ist in den barocken Torhäusern auf dem Areal des Klosters Bentlage möglich. Eine andere Möglichkeit der Unterkunft ist ein Zimmer im Landhotel Hopster in Rheine.