Höhlenforschung trifft Medizin: Die Kluterthöhle in Ennepetal bietet nicht nur ein beeindruckendes Naturschauspiel aus unterirdischen Seen, geheimnisvollen Gängen und versteinerten Lebewesen. Bereits seit 1954 darf sie sich aufgrund ihrer hervorragenden Therapiewirkung auch „Klimahöhle“ nennen und ist zudem regelmäßig Schauplatz außergewöhnlicher Kulturevents. Doch fangen wir vorn an.
Es geschah vor gut 385 Millionen Jahren. Noch war das Land bedeckt von einem tropischen Meer. Doch irgendwann sank der Wasserspiegel und der Meeresboden formte sich zu einem gewaltigen Gebirge. Risse und Sprünge bildeten sich, der Kalkstein löste sich auf, und es entstand die Kluterthöhle – eines der am besten erhaltenen (versteinerten) Korallenriffe Europas. Auch deshalb ist das Höhlensystem in Ennepetal nach den im Naturpark Sauerland Rothaargebirge gelegenen Bruchhauser Steinen zum zweiten Nationalen Naturmonument in NRW gekürt worden.
Seltener Fossilienreichtum
Vom Staub der Jahrhunderte gereinigt, taucht eine moderne LED-Beleuchtung die unterirdischen Seen und versteinerten Lebewesen wie Schwämme, Muscheln und Korallen in geheimnisvolles Licht. Besucher tauchen bei unterschiedlichen Themenführungen ein in diese bizarre Höhle mit 380 Gängen und einem in Europa seltenen Fossilienreichtum. Bei der „Fossilienreise“ laufen sie zum Beispiel über ehemals verschüttete Bachläufe, treffen auf den Vorfahren des lebenden Fossils „Nautilus“ (Perlboot) und erleben eine Lichtshow mit musikalischer Untermalung.