Das Kunsthaus NRW präsentiert in der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster Werke von Künstlern aus Nordrhein-Westfalen, die seit 1910 entstanden. Berühmtheiten wie Richter, Polke und Gursky sind mit Arbeiten ebenso vertreten wie ausgewählte Nachwuchskünstler. Wandbilder und Stuckarbeiten aus dem 18. Jahrhundert machen den Ausstellungsort in der spätbarocken Schlossanlage zu etwas Besonderem.
Wer durch die Eingangspforte das Kunsthaus NRW betritt, wird von einer einmaligen Atmosphäre berührt. Die einstige Abteiresidenz der ehemaligen Reichsabtei Kornelimünster verbindet barocken Charme mit moderner Kunst.
Zahlreiche Decken- und Wandbilder aus dem 18. Jahrhundert umrahmen Werke von Gerhard Richter, Sigmar Polke und Andreas Gursky. Sie zeigen Motive wie eine Seelenwanderung zum Himmel oder tugendhafte Heilige. Eindrucksvolle Stuckarbeiten und Fresken schließen Arbeiten von Max Ernst, Joseph Beuys und Martin Kippenberger ein. Hier und dort wechseln sich Rauminstallationen mit abstrakten Gemälden, Collagen oder Fotografien ab. Darunter sind auch Exponate von Bernd und Hilla Becher, Günther Uecker und Thomas Ruff.
Junge Künstler präsentieren Arbeiten
Schnell wird dem aufmerksamen Besucher klar: Der Fokus der Sammlung mit über 4000 Arbeiten liegt auf Kunst von nordrhein-westfälischen Künstlern, die zwischen 1910 und heute entstand. Vor allem Werke, die nach 1945 geschaffen wurden, werden in den Bestand aufgenommen. Zudem legt die Landeseinrichtung großen Wert darauf, jungen Künstlern die Chance zu geben, ihre Arbeiten in der spätbarocken Schlossanlage zu präsentieren. Ab und an finden sich in den prunkvollen Räumen auch Arbeiten von Newcomern wieder, die in Wechselausstellungen Geltung erhalten.
Liebhaber von skulpturaler und hautnah erfahrbarer Kunst sind im Anschluss eines Rundganges im Skulpturengarten genau richtig. Hier stehen länger angelegte Projekte wie der sogenannte „HAW Pavillon“ von Martin Pfeifle. Er lädt zu einer Besichtigung dreier Farbräume aus PVC-Folienstreifen ein, die sich beim Durchlaufen immer wieder untereinander mischen. Das „Offene Depot“ ermöglicht im Gegenzug einen Einblick in die Forschungs- und Dokumentationsprozesse des Kunsthauses. In den Schaulagerräumen wird geforscht und verpackt.
Reisende sollten sich zudem den historischen Ortskern weiter anschauen, der mit idyllischen Gässchen, einladenden Cafés und tollen Aussichtspunkten besticht. Der Weg führt vorbei an reizvollen Häusern mit Bruchsteinfassade und dem Fluss Inde. Kornelimünster ist auch ein guter Ausgangspunkt für Ausflüge in die Eifler Natur. Hier beginnt zum Beispiel der Eifelsteig, ein Premiumwanderweg, der nach 313 Kilometern in Trier endet.