500 Jahre in die Vergangenheit führt die Zeitreise im LVR-Freilichtmuseum Kommern in der Eifel. Eines der größten Museen seiner Art in ganz Europa versetzt die Besucher mitten hinein in die Welt unserer Vorfahren. In 75 historischen Gebäuden, darunter Bauernhöfe, Werkstätten, Wind- und Wassermühlen, erleben sie hautnah, wie die Menschen im Rheinland einst gelebt und gearbeitet haben.
Es ist, als sei die Zeit stehengeblieben. Der Duft von frischgebackenem Brot zieht in die Nase. Gänse und Hühner laufen aufgeregt über das Kopfsteinpflaster. Mausefallenkrämerin Regine „Jien“ Braconnier preist lautstark ihre Ware an. Aus der Schmiede dringt das laute Schlagen des Hammers auf den Amboss. Willkommen in der Vergangenheit. Willkommen im Freilichtmuseum Kommern.
Rauchhäuser und Fachwerkbauten
Das ganze Jahr über können die Besucher einen Einblick in das dörfliche Leben in der ehemaligen preußischen Rheinprovinz gewinnen. Verschiedene Projekte und Aktionstage bieten die Möglichkeit, selbst mitzumachen. Insgesamt 75 historische Häuser und Stallungen wurden im Rheinland abgebaut und auf dem 100 Hektar großen Museumsgelände wiederaufgebaut. Einfache Rauchhäuser ohne Rauchabzug, wie sie noch im 16. Jahrhundert im Westerwald typisch waren. Fachwerkbauten aus der nördlichen Eifel. Aber auch Höfe und Stallungen, in denen die Menschen am Niederrhein und im Bergischen mit Schweinen, Pferden und Hühnern unter einem Dach lebten.
Beim Bummel durch die Dörfer und Weiler, Äcker und Obstwiesen begegnen die Besucher auch „echten“ Menschen aus der Vergangenheit, wie beispielsweise der Ordensschwester Clara Fey, die sich einst um arme, zurückgelassene Kinder kümmerte, oder der Bäuerin Anna Ippendorf. Bei regelmäßig stattfindenden Veranstaltungen wie „Nach der Ernte“, dem Krautwischtag oder dem „Advent für alle Sinne“ weiß sie lebhaft vom Kochen auf offenem Feuer, vom Spinnen am Spinnrad und der mühsamen Gartenarbeit zu berichten.
Nur ein paar Schritte sind es vom dörflichen Alltag bis in die jüngere Vergangenheit. Auf den engen Gassen der Kleinstadt Rhenania wandeln die Besucher durch die Zeit von der französischen Besatzung über das deutsche Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit. Von hier gelangen sie zum Marktplatz Rheinland, der die 1950er bis 1990er Jahre wieder lebendig werden lässt. Mancher Besucher wird sich da noch erinnern. Etwa an das Fertighaus aus dem Quelle-Katalog, die ersten Bungalows und die Notrufsäule, auch „Eiserner Schutzmann“ genannt. Aber auch ein alter Luftschutzbunker, Nissenhütten, die zahlreichen ausgebombten Familien als Unterkunft dienten, und ein Übergangswohnheim für Flüchtlinge, ein Container aus dem Jahr 1991, können besichtigt werden. Ein besonderes Highlight ist die „Zeitblende“, die vor passender Kulisse das Gefühl der Zeit vor 50 Jahren wieder aufkommen lässt. Die Besucher sind eingeladen, hier in ihre ganz persönlichen Erinnerungen einzutauchen und die eigene Vergangenheit aufleben zu lassen.
Eine spannende Reise in die Vergangenheit
In einem der größten Freilichtmuseen Europas erlebst Du in historischen Hofanlagen, Ställen, Scheunen und Läden dörfliches Leben auf einer Fläche von rund 100 Hektar. Als sei die Zeit stehen geblieben, streifst Du wie die Menschen vor 500 Jahren durch die Dörfer, Gärten und Felder.
- Im Nordwesten der Eifel liegt Kommern, ein Ortsteil der Stadt Mechernich.
- In einem der größten Freilichtmuseen Europas erlebst Du in historischen Hofanlagen, Ställen, Scheunen und Läden dörfliches Leben auf einer Fläche von rund 100 Hektar. Als sei die Zeit stehen geblieben, streifst Du wie die Menschen vor 500 Jahren durch die Dörfer, Gärten und Felder und wunderst Dich nicht, wenn dir unterwegs plötzlich ein Schwein oder ein paar Hühner über den Weg laufen.
- Erinnerungen an die eigene Kindheit werden am Marktplatz Rheinland wach, wo die 1950er bis 1990er Jahre wieder lebendig werden.
- Und es kommen immer neue Gebäude und Ausstellungen hinzu, darunter auch eine Notkirche des Bauhaus-Architekten Otto Bartning.
- In der Gastwirtschaft „Zur Post“ im Freilichtmuseum Kommern kommen typische Gerichte aus Eifel, Westerwald, Bergischem Land und Niederrhein auf den Tisch. Im nahegelegenen Dörfchen Eicks wartet hingegen das urige Café "Zur Zehntscheune" mit wechselndem Mittagstisch auf neue Gäste.
Ausflugstipp: Ein Abstecher lohnt ins benachbarte Bad Münstereifel. Der historische Stadtkern ist sehenswert und lockt mit unschlagbaren Outlet-Shopping-Angeboten.
Übernachtungstipp: Komm' In Hotel für eine Kurzreise oder der Margarethenhof für einen längeren Aufenthalt in einer Ferienwohnung in Mechernich.