Es war der 127. Geburtstag des Malers Peter August Böckstiegel, als in seiner Heimatstadt Werther am Fuße des Teutoburger Waldes mit dem Bau eines neuen Museums begonnen wurde. In nur zwei Jahren entstand in unmittelbarer Sichtachse zum Geburtshaus des Künstlers das Museum Peter August Böckstiegel, das nun in wechselnden Ausstellungen den umfangreichen Nachlass des Expressionisten sowie Werke seiner Weggefährten und Zeitgenossen der Öffentlichkeit präsentiert.
Keinem Ort war Peter August Böckstiegel mehr verbunden als seiner Heimat. 1889 in Arrode (heute ein Ortsteil von Werther) geboren, zog es ihn zwar schon früh nach Dresden. Seine Eltern, Familie und Nachbarn, kurz: die Bauern und die westfälische Landschaft aber blieben zeitlebens seine wichtigsten Motive. Nach Westfalen kehrte er zurück, nachdem sein Dresdner Atelier und große Teile seiner Arbeit bei den Bombenangriffen im Februar 1945 zerstört worden waren. Er erweiterte das bäuerliche Haus um einen weiteren Atelierraum und gestaltete es durch Mosaike, Glasfenster, Holzschnitzereien und Plastiken Schritt für Schritt zu einem heute unter Denkmalschutz stehenden Künstlerhaus um. Die Porträtköpfe im alten Obstgarten wurden mittlerweile durch Abgüsse ersetzt, im „roten Haus“ aber lebt die Erinnerung an den Künstler auch nach seinem Tod weiter. Seine Bilder und Skulpturen, von ihm selbst gestaltete Möbel, Arbeitsmaterialien, Fotos und persönliche Gegenstände der Familie bringen Besuchern in Führungen den außergewöhnlichen Künstler nahe.
Würdigung des Werkes
Böckstiegels umfassendes Werk, allein davon 1.300 Werke im Besitz der Peter-August-Böckstiegel-Stiftung, aber blieb der Öffentlichkeit lange nur eingeschränkt zugänglich. Im neuen Museum Peter August Böckstiegel, einem mit fränkischen Muschelkalk umkleideten, monolithisch wirkenden Neubau in direkter Nähe des Künstlerhauses, wird es nun entsprechend gewürdigt und in Wechselausstellungen gezeigt.
Wie eng der Maler seiner westfälischen Heimat verbunden war, erfahren Besucher auch auf dem Böckstiegel-Pfad, über den Wanderer und Radfahrer zum Böckstiegel-Haus gelangen. 17 ausgeschilderte Stationen verweisen auf Leben und Werk des Expressionisten. Und die idyllische Landschaft von Werther spricht für sich – warum der Künstler so gern hier in Westfalen war.
Zu Besuch bei Peter August Böckstiegel
Auf dem Böckstiegel-Pfad folgst Du (mit dem Fahrrad oder zu Fuß) an 17 ausgeschilderten Stationen den Spuren des Malers bis zum Museum Peter August Böckstiegel. Lass Dich, wie schon der Künstler selbst, von der wunderschönen Landschaft inspirieren.
- In Werther im Teutoburger Wald wurde 1889 der Maler Peter August Böckstiegel geboren.
- Auf dem Böckstiegel-Pfad folgst Du (mit dem Fahrrad oder zu Fuß) an 17 ausgeschilderten Stationen den Spuren des Malers bis zum Museum Peter August Böckstiegel. Lass Dich, wie schon der Künstler selbst, von der wunderschönen Landschaft inspirieren.
- In wechselnden Ausstellungen präsentiert das neu eröffnete Museum Peter August Böckstiegel rund 1.300 Arbeiten aus dem Nachlass des Expressionisten. Als Gast der Familie bekommst Du im benachbarten „roten Haus“ Einblick in das alltägliche Leben der Böckstiegels Mitte des 20. Jahrhunderts. Das ehemalige Wohnhaus kann allerdings nur bei Führungen besichtigt werden.
- Dresdner Stollen, gebacken nach dem Originalrezept von Constanze Böckstiegel, ist die Spezialität im neuen Museumscafé.
Ausflugstipp: Bekannt ist die Stadt Werther in Halle (Westfalen) insbesondere durch Bonbons. Beim Fabrikverkauf von Werther Original (Storck) kannst Du Dich mit jeder Menge Leckereien eindecken. In Borgholzhausen kannst Du die Lebkuchenfabrikation Schulze besichtigen – und gleich nebenan im Café probieren.
Gastrotipp: Café Zeitlos für die Stärkung nach dem Museumsbesuch inmitten von Werther.
Übernachtungstipp: Hotel-Residence Klosterpforte in Marienfeld oder Wassermühle Deppendorf am nordwestlichen Rand von Bielefeld.