Das optische Wunderwerk liefert im historischen Eisenbahnwasserturm im MüGa-Park einen einmaligen Blick über die Region. In dem Industriedenkmal ist zudem das Museum zur Vorgeschichte des Films untergebracht. Hier erfahren Gäste spielerisch, wie die Bilder laufen lernten.
Gestochen scharf und in Echtzeit: Gespannt schauen die Gäste auf den großen Projektionstisch der Camera Obscura, auf dem sich wie aus dem Nichts Parklandschaften, Häuserreihen und bekannte Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebietes zeigen. Zu erkennen sind zum Beispiel die Halden Prosper Haniel und Rheinpreußen oder der Gasometer in Oberhausen am Horizont.
„Im Scheitelpunkt des Turmkessels gibt es eine Öffnung. Auf der Öffnung sitzt ein Rohr. Im Rohr ist ein Spiegel angebracht. Lichtstrahlen treffen von außen auf den Spiegel und fluten in den dunklen Raum. Sie werden auf einen Projektionstisch geworfen und erzeugen ein Bild. Das Rohr kann um 360 Grad gedreht werden.“ Der Museumsleiter erklärt anschaulich, wie die größte Camera Obscura der Welt in dem 1904 erbauten Eisenbahnwasserturm funktioniert und was sie einzigartig macht. Der optische Zauber kann beginnen.
Erlebnis mit allen Sinnen
Neben der Camera Obscura ist in dem 25,5 Meter hohen Industriedenkmal, das mitten im Mühlheimer MüGa-Park am Ruhrtalradweg liegt, noch das Museum zur Vorgeschichte des Films untergebracht. Über 1100 Exponate des Wuppertaler Sammlers KH.W. Steckelings stehen zur Besichtigung aus. Museumsfans stoßen hier etwa auf Schattenspiele, Kaleidoskope, Guckkästen, Daumenkinos, Projektionsgeräte, Optische Spielzeuge wie auch beleuchtete Drehkränze mit Einzelbildern. Die Ausstellungsstücke, die als Erlebnisstationen aufgebaut sind, dürfen angefasst, ausprobiert und erforscht werden. Sie machen die Filmgeschichte mit allen Sinnen erlebbar und demonstrieren, wie aus Bildern über die Jahre Filme wurden.
Im Anschluss an einen Besuch bietet sich für Ausflügler:innen ein Abstecher ins nahegelegene Schloss Broich an. Nach einem idyllischen Parkspaziergang entdecken Reisende hier das Historische Museum im Hochschloss der eindrucksvollen Anlage, in der bereits die preußische Königin Luise vier Jahre ihrer Jugend verbrachte. Die Ursprünge von Schloss Broich gehen bereits auf die Jahre 883 und 884 zurück, es ist die am besten erhaltene spätkarolingische Sperrburganlage nördlich der Alpen.