Das größte Bergbau-Museum der Welt veranschaulicht eindrucksvoll, dass kein anderer Wirtschaftszweig so mit dem Ruhrgebiet verbunden ist, wie der Bergbau. Besucher können hautnah erleben, wie es war, Kumpel unter Tage zu sein. Ein Anschauungsbergwerk, vier Ausstellungsrundgänge und ein großes Fördergerüst können besichtigt werden.
So also muss es gewesen sein, als sich Bergmänner wie Heinrich oder Alfred in mehr als tausend Metern Tiefe durch den Streb kämpften. Das beengte Gefühl im dunklen Schacht zwischen den Leitungen, Erdschichten und Gesteinen ist selbst in 20 Metern Tiefe erfahrbar. Der Weg führt die Besucher an Schienen, Grubenlaternen und dem nicht enden wollenden Förderband vorbei. Labyrinthische Gänge zweigen links und rechts ab, um dann in neuen Stollen zu münden. Hier stehen gewaltige Schrämmaschinen und Bohrwagen zur Ansicht aus, dort entdecken Gäste historische Presslufthämmer und Tunnelfräsen.
Die früheren Arbeitsbedingungen von Zechenkumpeln macht das rund zweieinhalb Kilometer lange Anschauungsbergwerk des Deutschen Bergbau-Museums eindrucksvoll erfahrbar. Es ist eines von mehreren Anziehungspunkten der Bochumer Einrichtung, die zugleich Forschungsinstitut für Montanarchäologie und Archäometrie sowie Dokumentationszentrum und Archiv im Bereich der Montangeschichte ist.
Dauerausstellung mit mehr als 3000 Exponaten
Bergbauinteressierte finden auf der rund 12 000 Quadratmeter großen übertägigen Ausstellungsfläche mehr als 3000 bedeutende Exponate, die die Entwicklung des Wirtschaftszweiges veranschaulichen. Fundstücke, Industrieprodukte und Kunstobjekte sind seit 2019 – nach Neukonzipierung der Dauerausstellung – in den Rundgängen „Steinkohle“, „Bergbau“, „Bodenschätze“ und „Kunst“ untergebracht.
Eindeutiger Höhepunkte der Schau sind die schweren wurzelverzweigten Stammreste eines Schuppenbaumes, der aus den Steinkohleschichten des Piesbergs bei Osnabrück stammt, sowie ehemalige Schacht-Fördermaschinen und Brikettpressen.
Der Erweiterungsbau, aufgrund seiner Architektur „Schwarzer Diamant“ genannt, bietet genügend Platz für Wechselausstellungen wie Sonderformate. Besucher, die hoch hinaus anstatt tief unter die Erde möchten, können zudem das Wahrzeichen des Museums mit einem Fahrstuhl erreichen. Das grüne Fördergerüst, das ursprünglich von der stillgelegten Zeche Germania aus Dortmund stammt, ermöglicht eine Aussicht über Bochum und das Ruhrgebiet. Zwei Aussichtsplattformen in 50 und 62 Metern Höhe laden zum Verweilen ein.