Im Energeticon treffen Welten aufeinander. Zum einen richtet das Museum den Blick auf den ehemaligen Kohlenabbau und das Leben der Kumpel in der Region. Zum anderen thematisiert die Einrichtung den Umschwung zur Versorgung durch Wind- und Solarenergie.
Warum muss die Energiewende gerade jetzt geschehen? Darauf hat das Energeticon in Alsdorf eine passende Antwort. Das Museum, das im September 2014 eröffnet wurde, widmet sich sowohl fossilen Brennstoffen wie erneuerbaren Energiequellen. Es schlägt die Brücke zwischen der Geschichte des Bergbaus und der modernen Versorgung über Wind- und Solarenergie. Ein Erlebnisparcours mit über 30 interaktiven Stationen wartet auf dem Gelände der ehemaligen Grube Anna II. Experimente mit Licht, Strom, Wärme oder Kälte sind in drei alten Bergbaugebäuden untergebracht, in denen noch bis 1992 industriell gearbeitet wurde.
Fahrstuhl simuliert Fahrt in ein Lehrbergwerk
Was bedeutet es heutzutage Energieforscher zu sein? Besucher drehen nun im Kauengebäude mehrere Runden auf einem „Windfahrrad“. Mit Kurbeldrehungen lassen sie eine kleine Rakete starten. An den Thementischen wird geschaut, gespielt und gerätselt. So klärt das Museum leicht und ungezwungen über naturwissenschaftliche Grundlagen und Phänomene auf, serviert eine ungezwungene Lehrstunde für jedermann.
Eine spezielle Untertagestrecke vermittelt in der Schmiede den Eindruck von der Enge eines alten Bergwerkstollens. Arbeitswerkzeuge der Bergleute wie ein Bohrkopf können besehen und bestaunt werden. Junge wie alte Grubenfahrer nehmen in Transportmitteln wie einer Dieselkatze Platz. Ein Fahrstuhl simuliert die Seilfahrt mit einem Förderkorb in ein Lehrbergwerk. Natürlich gilt auch hier – wie für echte Bergleute – die Helm- und Lampenpflicht.
Schwarzweißfotos von Steigern in typischer Kluft geben zudem Denkanstöße, wie sich Kumpel in völliger Dunkelheit gefühlt haben, sie zeichnen das Leben in einer Zeche nach. Die Kulisse des Museums bildet den idealen Rahmen für die Präsentation, schließlich wurde auch am Standort des Energeticons früher Kohle gefördert. So zeugen das Kauengebäude, das Fördermaschinenhaus und die Schmiede des ehemaligen Bergwerks Anna II noch heute von der früheren Funktion.