Wehende Banner, rechteckige Sprossenfenster wie roter und gelber Klinker kündigen es bereits von Weitem an: Das Ludwig Forum für Internationale Kunst ist ein Ort der Begegnung; der Begegnung mit beispielhafter Bauhaus-Architektur als auch der Begegnung mit internationaler, zeitgenössischer Kunst.
Das Stammhaus der Sammlung von Peter und Irene Ludwig bittet Gäste in einem umgebauten Aachener Fabrikgebäude zur Entdeckungsreise durch die Jahrzehnte, Stile und Epochen fünf verschiedener Kulturkreise. Es stellt seinen mehr als 3000 Werke umfassenden Bestand in thematisch gegliederten Wechselausstellungen vor, die mal Künstler:innen aus Zentral- und Osteuropa, Nord- und Lateinamerika wie Asien in den Fokus rücken, mal Strömungen und Entwicklungen in der internationalen Kunstgeschichte aufschlüsseln.
Werke aus der Pop-Art-Szene
Wo einst zwischen 1928 und 1988 täglich bis zu 10.000 Schirme durch das Unternehmen Emil Brauer produziert wurden, können sich Kunstfans nun in hallenartigen Korridoren Arbeiten aus Bulgarien, Rumänien und Ungarn nähern. Werke aus dem „Ostblock“ wie auch die chinesische und die kubanische Kunst bilden einen Schwerpunkt im Aachener Ludwig Forum. Herzstücke im Museumsinventar sind zudem Arbeiten der amerikanischen Pop-Art-Szene. Peter und Irene Ludwig gehörten zu den ersten Sammler:innen, die sich für Werke von späteren Stilikonen wie Andy Warhol, Roy Lichtenstein, Chuck Close und Duane Hanson interessierten.
Die erste Präsentation der jungen amerikanischen Bewegung durch das Sammlerpaar war bereits 1968 ein großer Erfolg, der weitreichende Folgen haben sollte. Die bahnbrechende Schau des Ehepaars führte damals zur Gründung der „Neue Galerie – Sammlung Ludwig“ in Aachen, die sich über die Zeit zum heutigen Ludwig Forum ausformte. Nach mehrfachen Umzügen gelangte der Kunstschatzs 1991 an seinen heutigen Standort in der Nähe des malerischen Kurgartens. Obwohl Teile der Sammlung derweil in über 20 Museen auf der Welt vertreten sind, bildet das Museum am westlichen Rand NRWs den Ausgangs- und Ankerpunkt der umfassenden Kunstkollektion.