Fundstücke zeugen vom Leben der römischen Bürger und Legionen. In originalgetreuen Bauten wird Geschichte für jedermann erfahrbar gemacht. Besucher können sich über Handelswege, wichtige Militärstützpunkte und Städte des Herrschaftsreiches in der Region informieren.
Der Gang durch das LVR-Römermuseum in Xanten gleicht dem Aufschlagen eines lebendigen Geschichtsbuches. Römische Bürger wie Titus oder Marcus stehen in weißer Tunika vor einem, wenn die Schaukästen mit wertvollen Keramikschalen und Schriftstücken im Sichtfeld erscheinen. Legionäre marschieren in Formation, wenn der Blick auf die alten Rüstungen und Waffen fällt. Mit dem Marschgepäck kann es direkt losgehen. Das liegt glücklicherweise zur Anprobe im Museum aus.
Die Seiten der Lehreinrichtung sind mit imposanten Geschichten zu historischen Ereignissen gefüllt, die anhand von Fundstücken erzählt werden. Mittels interaktiven Stationen verdeutlicht das Haus, was es hieß, Handwerker, Abgesandter oder Soldat zu sein. Originalgetreue Bauten verstärken den Eindruck. Schrifttafeln und Audio-Aufnahmen machen deutlich, dass die Römer ein kulturell hoch entwickeltes Volk waren. Sie haben in NRW an wichtigen Standorten Städte und Lager errichtet.
Das Römermuseum in Xanten ist seit 2008 in einen archäologischen Park eingebettet, der mit Stadtmauern, einem Hafentempel und einem kolossalen Amphitheater besticht. Die Einrichtung an der Siegfriedstraße 39 ist auf den Mauern der Basilika Thermarum errichtet worden, sie war die Eingangshalle des Stadtbades der Hafenstadt Colonia Ulpia Traiana - eine der größten Siedlungen am Rhein.
Die Dauerausstellung bietet über 2500 Exponate auf rund 2000 Quadratmetern, sie führt die Gäste von Cäsar bis zur Frankenzeit. Die Zeitreisenden können sich auf Überreste eines römischen Schiffes, Wandmalereien oder ein Geschütz freuen.
LWL-Römermuseum in Haltern als Alternative
Wer sich mehr für die Entwicklung eines Militär-Stützpunktes interessiert, der ist im LWL-Römermuseum in Haltern genau richtig. Hier lag der Weg der Römer im Kampf gegen die Germanen um Arminius. Hier war die 19. Legion stationiert, die in der Varusschlacht untergehen sollte.
An der Weseler Straße 100 sind die bedeutendsten Funde aus alten Römerlagern entlang der Lippe gesammelt. Auf 1000 Quadratmetern zeugen rund 1200 Ausstellungsstücke vom Leben der Legionäre an einem wichtigen Transportweg.
Von Ende März bis Ende Oktober sind die Gäste zudem dazu eingeladen, die Römerbaustelle Aliso zu besichtigen. Das Team hat am originalen Platz Teile von Gräbern, Mauern und die Toranlage eines Römerlagers aus Erde und Holz wiedererrichten lassen.