Die große Sammlung des Hauses reicht vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Kunsthandwerkliche Arbeiten sind ebenso Teil des Bestandes wie Industrieprodukte. Besucher können historische Designentwicklungen einfach nachvollziehen. Eindeutiger Höhepunkt des Museums ist die Design-Abteilung, die durch eine umfassende Schenkung an Qualität gewonnen hat.
Im Museum für Angewandte Kunst Köln (MAKK) ist jeder Ausstellungsraum ein reicher Speicher des Wissens: Fein gearbeitete Glaspokale, die im 15. oder 16. Jahrhundert emailliert und vergoldet wurden, lassen Rückschlüsse auf das damalige Kunstverständnis von reichen Bürgern zu. Luxuriöse Holzschatullen aus dem Mittelalter zeugen von ihrem früheren Gebrauch in Adelskreisen. Skurrile Designermöbel aus den 1950er- oder 1960er-Jahren erinnern an eine Zeit, in der knallbuntes Mobiliar nahezu jeden Haushalt zierte.
Besucher können anhand von ausgewählten Exponaten historische Designentwicklungen nachvollziehen. Technische Innovationen werden im kulturellen Kontext einfach erklärt. Die Formen und Farben aus verschiedenen Epochen sprechen Bände. Auftragsarbeiten aus dem Kunstgewerbe bilden im Verbund mit Designerprodukten ein prachtvolles Ensemble.
Europaweit einmaliges Ausstellungskonzept
Die Sammlung des Museums, das seit 1989 am Kolpingplatz in der Kölner Innenstadt zu finden ist, reicht im Bereich der Angewandten Kunst vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Zum Inventar gehören auch mehrere hundert Objekte aus dem ehemaligen „Wallrafianium“, der Kollektion des Kölner Professors und Mäzens Franz Ferdinand Wallraf. Eine 5000 Jahre umfassende Schmucksammlung ergänzt die vielfältigen Bestände.
Eindeutiger Höhepunkt des Hauses ist jedoch die Design-Abteilung, die 2008 durch eine umfassende Schenkung auf eine neue Qualitätsstufe gehoben wurde. Über 700 nordamerikanische und westeuropäische Designergegenstände aus dem 20. und 21. Jahrhundert bereichern seitdem den Bestand, der nun gemeinsam mit Gemälden und Plastiken internationaler Künstler ausgestellt wird. Industrieprodukte bedeutender Manufakturen und Arbeiten namhafter Gestalter treten in einen Dialog mit Werken der bildenden Kunst – laut Medienstimmen ein einmaliges Ausstellungskonzept in Europa.
Wer noch mehr Kunst in Köln erleben möchte, kann einen Besuch im Wallraf-Richartz-Museum oder im Museum Ludwig anschließen. Auch das Museum Kolumba oder das Rautenstrauch-Joest-Museum sind mit ihren eigenen thematischen Schwerpunkten eine Visite wert.