Das Haus der Geschichte in Bonn beleuchtet mit der Ausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“, wie sich das Verhältnis der Deutschen zur NS-Vergangenheit über die Generationen hinweg entwickelt hat. Sie zeigt, wie persönliche Erlebnisse, kulturelle Einflüsse und politische Ereignisse das kollektive Gedächtnis prägen. Ein zentrales Exponat der Schau ist eine Büste Adolf Hitlers, die die Bildhauerin Hedwig Maria Ley anfertigte und nach Kriegsende im Garten vergrub – ein Symbol für die Verdrängung und das Schweigen der Kriegsgeneration. Die Ausstellung hinterfragt dieses Schweigen, sie setzt die Kritik der nachfolgenden Generationen daran in den Kontext.
Das Haus der Geschichte macht somit deutlich, dass die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus auch 90 Jahre nach Hitlers Machtübernahme noch hochaktuell ist. Derzeit ist der Anstieg antisemitischer Straftaten und der Erfolg rechtspopulistischer Parteien in Deutschland zu beobachten. Ein beunruhigendes Beispiel ist die Zerstörung einer Bücherbox in Berlin, die Werke über den Holocaust enthielt. Die Ausstellung thematisiert solche Vorfälle und verdeutlicht, wie wichtig das Erinnern für die Demokratie bleibt.