Zwischen Niedersfeld und dem Kahlen Asten öffnet sich ein Stück Landschaft, das in Nordrhein-Westfalen seinesgleichen sucht: Der Neue Hagen bei Niedersfeld ist die größte Hochheide in NRW. Auf rund 800 Metern Höhe liegt hier eine offene, weitläufige Heidefläche, die mit ihrer kargen Schönheit, klarer Luft und beeindruckenden Weitblicken fast an nordische Fjell-Landschaften erinnert – ein seltenes Naturphänomen inmitten des ansonsten bewaldeten Sauerlands.
Einzigartige Pflanzenwelt in Höhenlage
Die Hochheide ist ein Überbleibsel jahrhundertelanger Bewirtschaftung durch Beweidung und Plaggenwirtschaft. Heute steht sie unter strengem Schutz, denn sie bietet seltenen Pflanzen ein Zuhause: Im Spätsommer färbt die Besenheide die Fläche in ein tiefes Lila. Im Frühjahr finden sich dort Arnika, Heidelbeeren und Wollgräser, die auf den feuchten Partien wachsen. Der Berg-Ginster, das Schmalblättrige Wollgras oder die Sumpfveilchen gehören zu den botanischen Besonderheiten, die durch die Höhenlage begünstigt werden.
Lebensraum für spezialisierte Tiere
Die offene Heidelandschaft zieht zahlreiche Tierarten an, die auf solche Lebensräume angewiesen sind. Typisch sind Wiesenpieper, Baumpieper, Heidelerche oder auch der seltene Raubwürger. Auch Reptilien wie die Waldeidechse und viele spezialisierte Insekten wie Heidegrashüpfer oder Bläulinge sind hier zuhause.