Ein unvergleichliches Naturschauspiel bietet sich jeden Winter am Niederrhein: Bis zu 25.000 arktische Wildgänse nutzen die Auenlandschaft Bislicher Insel traditionell als Quartier für die kalte Jahreszeit. Schon von weitem hört man das Geschnatter der Tiere, die die Wiesen und Felder zwischen Duisburg und der niederländischen Grenze als vergleichsweise warmes Winterquartier nutzen. Die Region ist das größte Rastgebiet für arktische Wildgänse in Westeuropa: Allein 30 Prozent des westeuropäischen Bestandes der Blässgans halten sich im Winterhalbjahr zwischen Duisburg und Nimwegen auf.
Die Bislicher Insel ist eine ehemalige Rheinschleife, heute eine Auenlandschaft mit Altarmen, Feuchtwiesen und Kiesbänken. Diese vielfältigen Lebensräume bieten Nahrung, Schutz und Ruhe für zahlreiche Tierarten, nicht nur im Winter. Während die arktischen Zugvögel zwischen Februar / März und Oktober /November in ihre nördliche Heimat zurückkehren, haben es sich andere Arten wie die Nilgans, aber auch einzelne Bläss- oder Graugänse ganzjährig heimisch gemacht und bleiben zunehmend das ganze Jahr über in der Region. Das hängt mit der Veränderung des Klimas und der Nahrungsverfügbarkeiten zusammen.
Der Jahreszyklus der Auenlandschaft sowie die Tier und Pflanzenwelt der Region wird in der Ausstellung des NaturForums Bislicher Insel genauer vorgestellt. Von hier aus starten regelmäßig geführte Exkursionen zu verschiedenen Themen, auch zu den Wildgänsen.