Die Dülmener Wildpferde fühlen sich schon lange wohl im Münsterland. Bereits 1316 sind sie urkundlich erwähnt - und damit das einzige ursprünglich erhaltene Wildpferdevorkommen auf dem europäischen Kontinent. Bis heute sind die robusten Tiere weitestgehend sich selbst überlassen. Nur manchmal muss der Mensch eingreifen: Im Winter zum Beispiel gibt es mitunter eine Fütterungsstelle, denn das Areal im Naturpark Hohe Mark bietet dann trotz seiner Größe nicht immer ausreichend Futter für die Herde und ein Weiterziehen ist heute nicht mehr möglich.
70 bis 80 Fohlen werden im Merfelder Bruch jährlich zu Welt gebracht und zur Regulierung der Herdengröße werden im Frühsommer die wilden Hengste in eine Arena getrieben und von der Herde entfernt. Der Wildpferdefang am letzten Samstag im Mai ist jedes Jahr ein großer Publikumsmagnet: Fänger greifen sich dann mit bloßen Händen die einjährigen Hengste der Herde. Einmal eingefangen werden die Tiere versteigert oder verlost und gezähmt, um später Ausritte durch die weite Parklandschaft des Münsterlands zu machen oder Kutschen zu ziehen.