Die Bonner Rheinaue ist eine der beeindruckendsten Parkanlagen Deutschlands und ein bedeutendes Erbe der Bundesgartenschau 1979. Zur Eröffnung am 27. April sollte das 160 Hektar große Areal bereits mehr als nur ein neues Naherholungsgebiet darstellen: Es sollte das verbindende Element zwischen den historischen Ortskernen der bis 1969 noch eigenständigen Städte Bonn, Bad Godesberg und Beuel sowie der Gemeinde Oberkassel sein. Es sollte den Vorgarten des damals gerade entstehenden Regierungsviertels bilden und Menschen aus allen Gesellschaftsschichten willkommen heißen.
Kein Wunder, dass sich der Park – mit seiner links- wie rechtsrheinischen Seite – heutzutage noch größter Beliebtheit erfreut. Schließlich wurden für seine Entstehung über 2,2 Millionen Kubikmeter Erde bewegt, Hügel, Seen und Spielplätze angelegt und ein 45 Kilometer langes Wegenetz geschaffen. Ein zuvor überwiegend landwirtschaftlich genutztes Gelände wandelte sich über die Jahre zum Freizeit- und Erholungszentrum, das immer weiter Form annahm. Der Traum der Münchener Landschaftsarchitekten Gottfried und Anton Hansjakob wurde wahr. Sie schufen eine grüne Lunge im Herzen der Rheinmetropole Bonn.
Auensee und Themengärten
Der 15 Hektar große Auensee mit seinen sechs Pontonbrücken gehört seit der Entstehung zu den gefragtesten Anziehungspunkten des 160 Hektar großen Territoriums. Gäste nutzen ihn für ausgedehnte Spaziergänge am Wasser. Sie schätzen zudem die vielfältigen Themengärten, die Abwechslung von den weitläufigen Wiesen versprechen. Dazu gehören etwa der Rosengarten mit rund 6.000 blühenden Exemplaren wie der Japanische Garten, der ein Geschenk der japanischen Regierung zur Bundesgartenschau 1979 darstellt. Mit seinen Zen-Elementen, Wasserfällen und kunstvoll gestalteten Bonsaibäumen schafft er eine Atmosphäre der Harmonie und Ruhe.
Auch der Blindengarten ist mit seinem bronzenen Elefantenbrunnen und über 30 Pflanzensorten eine besondere Attraktion. Er ermöglicht blinden und sehbehinderten Personen, die Flora des Parks besser kennenzulernen. Fühlen, Schmecken, Riechen und Tasten sind ausdrücklich erlaubt.
Wer den Freizeitpark Rheinaue am dritten Samstag eines Monats zwischen April und Oktober besucht, hat zudem die Chance, einem der größten Flohmärkte Deutschlands beizuwohnen. Antike Schätze, Handwerks- wie Kunstarbeiten wechseln dann auf der naturnahen Veranstaltungsfläche den Besitzenden.