Die Geschichte des Maximilianparks in Hamm ist eine Geschichte der Hoffnung, des Wandels und des Erfolgs: Er wurde 1984 auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Maximilian angelegt. Der Anlass war die erste Landesgartenschau in Nordrhein-Westfalen, damit gab der Maximilianpark mit seiner Einweihung den Startschuss für eine neue Ära der hiesigen Gartenbaukunst auf einer zuvor verwahrlosten Industriebrache.
Bei ihrer Eröffnung um das Jahr 1900 hatte die Zeche ein wirtschaftlicher Lichtblick für Hamm und die Region sein sollen, der der Bevölkerung Wohlstand und Reichtum bringt. Obwohl das Bestreben groß war, verhinderten zunächst mehrere Katastrophen wie Wasserein- und Gasausbrüche den erfolgreichen Abbau von Kohle. Nur gut drei Jahre lang, von 1912 bis 1915, trat das Schwarze Gold in großen Mengen und gewinnbringend zu Tage. Die Zeche „soff“ schließlich ab, bevor dann nach zwei vergeblichen Rettungsversuchen (1921 u. 1949) im Jahr 1943 das endgültige Aus kam und sich die Natur das Gelände zurückeroberte. Die Comeback-Story konnte Anfang der 1980er-Jahre beginnen.
Das erste renaturierte Zechengelände in Deutschland entstand, das heute den östlichsten Ankerpunkt der Route der Industriekultur bildet. Die 22 Hektar große, grüne Oase am östlichen Rand der City machte sich mit zahlreichen Attraktionen, Rückzugspunkten, Spielplätzen und Events einen Namen. Sie lockt derweil über 350.000 Besuchende jährlich an.
Das weithin sichtbare Zeichen der Verwandlung ist der Glaselefant als 53 Meter lange, 35 Meter hohe und 18 Meter breite begehbare Skulptur, die der Künstler Horst Rellecke aus der ehemaligen Kohlenwäsche schuf. Gäste bestaunen bei einem Parkbesuch die zwei riesigen Stoßzähne des größten Jumbos der Welt, nehmen den Rüsselaufzug ins Innere und gelangen zum Palmengarten, in dem als Dauerausstellung zehn kinetische Objekte warten. Ein Gewächs- und Tropenhaus wie eine Aussichtsplattform folgen. Auch Wechselausstellungen können Kulturfans in dem Tiergiganten besuchen.
Tropisches Paradies
Weitere Anlaufpunkte im Maximilianpark, die Tagesreisende auf keinen Fall auslassen sollten, sind die wunderbar gestalteten Themenspielplätze, der Naturerlebnispfad „NaturSpur“, der künstlich angelegte Maximiliansee mit Seeterrassen im Süden wie das größte Schmetterlingshaus Nordrhein-Westfalens. In ihm können Familien von März bis November über 80 verschiedene Arten an tropischen Faltern entdecken. Überall schwirren die bunten Flieger in dem 450 Quadratmeter großen Paradies umher.
Der Hauptweg des Maximilianparks führt vom Haupteingang durch eine schmucke Sinn- und Erlebnislandschaft, die mit Pflanzenreichtum in verschiedenen Themengärten glänzt. Eindeutiger Anziehungspunkt ist, neben dem Duft-, Rosen- und Apothekergarten, der Stauden- und Gräsergarten des weltbekannten niederländischen Gartenarchitekten Piet Oudolf. Er hat seit 2011 insgesamt 7000 Quadratmeter Fläche unter den Pflanzenkonzepten „GartenKunst“, „NaturGestalten“ und „GrünFormen“ gestaltet.
Unter freiem Himmel wie in den verbliebenen Gebäuden des ehemaligen Zechengeländes finden jährlich mehr als 200 Events statt: für Naturfreunde etwa ein Rosenschnittkurs, für Fotografen ein Workshop zur Makrofotografie oder für Wasserforscher ein Kurs zur Entwicklung von Kaulquappen. Garten- und Mittelaltermärkte, Highlandgames wie auch Musik- und Comedy-Abende runden das außergewöhnliche Programm ab.