Nordsternpark, Gelsenkirchen
P.A., Ruhr Tourismus GmbH, Nordsternpark, Gelsenkirchen

Nordsternpark Gelsenkirchen

Gelsenkirchen

Der Nordsternpark in Gelsenkirchen spiegelt als vielfältige Parklandschaft in Nordrhein-Westfalen den Strukturwandel idealtypisch wider, der sich im Ruhrgebiet seit den 1950er-Jahren vollzieht: Von Schwarz zu Grün, von Industrie zu Kultur. Er ist ein Idyll mit Anziehungspunkten wie dem Amphitheater, dem Nordsternturm und der Doppelbogenbrücke, das nach der Stilllegung der Zeche Nordstern im Jahr 1993 auf dem ehemaligen Betriebsgelände geschaffen wurde.

Für die Bundesgartenschau 1997 entwarfen die Planer:innen ein Konzept, dass die Erhaltung der historischen Zechengebäude vorsah, aber um moderne Bauten und eine Erlebnislandschaft ergänzte. Es schloss die Verläufe des zur Renaturierung freigegebenen Abwasserflusses Emscher und der vielbefahrenen Wasserstraße Rhein-Herne-Kanal ein, die den rund 100 Hektar großen Nordsternpark mittig teilen.

Tagesreisende, die heute an der Uferpromenade auf der zentral gelegenen Emscherinsel flanieren, glauben kaum, dass hier einst Bergleute ihrer schweren Arbeit unter Tage nachgingen, obwohl Gebäude wie der Kohlenbunker, die Kohlenmischanlage oder die Fördertürme von Schacht 1 und 2 noch von ihrer Geschichte zeugen. Alles wirkt malerisch, ruhig und beschaulich: Pfeilgerade Sichtachsen, bewusst gesetzte Diagonalen, klare geometrische Strukturen und auffällige Brückenkonstruktionen kennzeichnen das Landschaftsbild.

Das Wasser des Kanals kräuselt sich sanft. Die Blätter der Bäume wehen im Wind. Langsam ziehen große Kähne und kleine Schiffe an Erholungssuchenden vorbei. Radfahrer kreuzen den Weg und grüßen freundlich. Sie fahren entlang des Wassers von einer Ruhrgebietsstadt zur nächsten, machen an Aussichtsbänken Halt. Der Nordsternpark liegt am Emscher Radweg und ist Bestandteil des regionalen Radwanderweges R25. Er ist eingebunden in das European Garden Heritage Network und die Route der Industriekultur.

Herkules von Gelsenkirchen

Wer schließlich die rund 400 Meter lange Graffitiwand am Kanalrand passiert, die mit unzähligen bunten Motiven, Sprüchen und Spray-Tags gesäumt ist, gelangt zu einer der wohl traumhaftesten Veranstaltungslocations im Ruhrgebiet: dem Amphitheater Gelsenkirchen. Die spektakuläre Freilichtbühne mit Platz für bis zu 6100 Gäste ist jährlicher Austragungsort von Konzerten, Festivals und anderen Kulturhighlights. Zu den begehrtesten Events zählen das Rock Hard Festival, das Folkfield Festival wie die ExtraSchicht als Nacht der Industriekultur. Zu Letzter sind die Ränge des Amphitheaters in buntes Laserlicht und den Schein von Feuerwerksraketen getaucht – ein Hingucker folgt dem nächsten.

Zwei weitere Attraktionen sollten Entdeckende bei ihrem Nordsternpark-Besuch zudem nicht verpassen: Zum einen lenkt die 36 Meter hohe Doppelbogenbrücke aus Stahl, die 1996 zur Bundesgartenschau errichtet wurde, die Aufmerksamkeit auf sich. Ihre zwei knallroten, asymmetrischen Bögen ziehen Passanten nahezu magisch an.

Zum anderen ist der Nordsternturm ein lebendiges Symbol des Strukturwandels, das im Projekt der Europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010 seine heutige Form mit vier gläsernen, aufgestockten Etagen erhielt. Das Wahrzeichen zählt somit 18 Etagen und bietet mit seiner Besucherterrasse in rund 83 Metern Höhe den perfekten Blick auf weitere Sehenswürdigkeiten des Ruhrgebiets wie den Tetraeder in Bottrop oder den Gasometer Oberhausen. Von oben blickt neben den Gästen die 23 Tonnen schwere Herkules-Skulptur des Künstlers Markus Lüpertz auf die Region herab. Die Monumentalstatue kündet von großen Aufgaben, Mut und Kraft. Im Innern des Turms können Gäste bereits gemeisterten Herausforderungen in der Ausstellung „Wandel is immer“ nachgehen.

Planungen für IGA 2027

Im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung (IGA) Metropole Ruhr 2027 wird der Nordsternpark einer von fünf ausgewählten Zukunftsgärten, also ein Standort, an dem eine nachhaltige Landschaftsarchitektur der Zukunft dauerhaft sichtbar werden soll. Das ehemalige Wendebecken der Zeche Nordstern auf der Emscherinsel soll sich für die Schau zum lebendigen Treffpunkt mit großer Freitreppe, Gastronomie, Sport- und Spielflächen entwickeln. Der alte Kohlenbunker wandelt sich zum „Green Tower“ mit Fassaden- und Dachbegrünung. Zudem soll in der Nähe des Amphitheaters die sogenannte IGA-Plaza entstehen, ein repräsentativer Eingangsbereich der Ausstellung, von dem sich das „Grün-Blaue-Band“ erstreckt. Diese Wasserfläche soll das Oberflächenwasser vom Parkplatz durch entsprechende Bepflanzung reinigen.

Alles Wichtige im Überblick

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