Das Kölner Rheinufer ist ein Ort der Sehnsucht: Wer am Rande des Rheinparks auf der Promenade spaziert, die wunderbare Skyline mit Dom in Augenschein nimmt und die auenbetonte Landschaft genießt, lässt alle Sorgen für einen Moment hinter sich. Inmitten der City auf dem rechtsrheinischen Fleckchen Grün – zwischen Wasser, den mächtigen Pappel- und Weidenreihen und weitläufigen Wiesen – scheint die Zeit stillzustehen.
Seit den 1950er-Jahren hat sich hier nicht viel verändert, und doch entwickelt sich der Park stetig weiter. Einige Attraktionen kamen in der grünen Deutzer Anlage hinzu, andere wurden ausgebaut oder wiedereröffnet. Trotz dieser Anpassungen bleibt der Rheinpark ein Zeugnis der Gartenarchitektur seiner Entstehungszeit: Er entstand zur vierten Bundesgartenschau 1957 als farbenprächtiger Impulsgeber auf 48 Hektar einstiger Kriegsruinen. Dieses neu geschaffene Naherholungsgebiet sollte nicht nur den Kölnern dienen, sondern auch Reisende aus Nah und Fern anlocken.
Dass dies gelang, beweist die beeindruckende Besucherzahl: Zur Bundesgartenschau strömten 4,3 Millionen Gäste nach Köln, darunter auch Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer. Der Erfolg setzte sich fort. 1971 lockte eine weitere Bundesgartenschau sogar 4,4 Millionen Menschen an, die den harmonisch gestalteten Park erkundeten.
Bis heute sind viele der damaligen Highlights erhalten geblieben. Besonders markant ist die Rheinseilbahn, die seit 1957 mit 935 Metern Länge und bis zu 50 Metern Höhe über den Rhein schwebt. Als erste ihrer Art in Europa, die einen Fluss überquert, transportiert sie jährlich über eine halbe Million Fahrgäste zwischen der Claudius-Therme und dem Zoo. Aus der Vogelperspektive zeigt sich die ganze Vielfalt der „grünen Lunge“ Kölns: von der historischen Altstadt bis zum Mülheimer Hafen.
Direkt unter den Gondeln erstrecken sich kunstvoll gestaltete Gartenlandschaften. Schon beim Start der Seilbahnfahrt zeigt sich der Brunnengarten mit seinen 14 kunstvollen Zierbrunnen, während etwas weiter der große Rosengarten mit seinen asymmetrischen Beeten, Pavillons und dem Igelbrunnen ins Auge fällt. Östlich davon liegen die Wasserterrassen und der Kranichhügel – ein filigranes Ensemble aus weißen Stahlpergolen verbindet vier trapezförmige Wasserbecken, während eine kunstvolle Wassertreppe seit 1971 das Bild abrundet.
Kleinbahn rollt durch den Park
Doch der Rheinpark hat nicht nur botanische Anziehungspunkte zu bieten. Ein weiteres Erlebnis erwartet Besucher in Form der Kleinbahn, die mit ihren bunten Waggons über das Gelände rollt. Sie führt unter anderem durch den südlichen Bereich des Parks, wo eine große Spiellandschaft mit Riesenseilzirkus und Pyramidenturm sowie das Parkcafé mit Blumen- und Tropenhof zur Pause bitten.
Gerade der Blumen- und Tropenhof zeigt eindrucksvoll, warum der Rheinpark bereits mehrfach ausgezeichnet wurde – darunter als „Deutschlands schönster Park 2007“ sowie mit dem zweiten Platz im europäischen Wettbewerb „Europe’s Best Parks 2008“. Hier blühen Sonnenhut, Lavendel und indisches Blumenrohr in kunstvollen Beeten um die Wette und unterstreichen die besondere Gestaltung des Parks.
Areal mit 12.500 Stehplätzen
Ein weiteres Highlight ist der Tanzbrunnen, eine der bekanntesten Eventlocations Kölns. Das weitläufige Veranstaltungsareal mit Open-Air-Bühne, Theater und flexiblen Veranstaltungsräumen bietet Platz für bis zu 12.500 Gäste. Hier fanden bereits unzählige Musicals, Konzerte, Paraden und Festivals statt, bei denen auch Stars wie Status Quo, Clueso oder Silbermond auftraten. Besonders markant ist das Sternenwellenzelt, das über einer Plattform mit Wasserspielen thront und Veranstaltungen eine einzigartige Atmosphäre verleiht.
Zum Tanzbrunnen-Gelände gehören außerdem der Biergarten „Rheinterrassen“ sowie der „km 689 Cologne Beach Club“, der mit Urlaubsfeeling direkt am Wasser lockt. So vereint der Rheinpark Erholung, Kultur und Natur auf einzigartige Weise und bleibt ein faszinierender Ort für Besucher jeden Alters.