Schluchtenartige Täler, dicht bewaldete Gipfel, raue Felsen und ein großer Tier- und Pflanzenreichtum prägen das Siebengebirge, das hoch über dem Rhein thront. Die Steinvielfalt des Siebengebirges hat Bauherren seit jeher fasziniert und ihnen gute Dienste geleistet: Der Drachenfels steckt in den Kirchen und Schlössern in Xanten, Aachen, Köln und Brühl, die wir heute zum Teil als UNESCO-Weltkulturerbestätten bestaunen.
Gute Aussichten vom Drachenfels
Die kahlen Steinwände des Drachenfels werden eingerahmt von üppigem Baumbestand. Mit der Drachenfelsbahn können Besucher ihn mühelos bezwingen - hoch oben ist die Verschnaufpause mit Blick auf den Rhein inmitten der Hügellandschaft besonders schön. Wer noch etwas Puste hat und das Fahrrad hier stehen lässt, kann wunderschöne mehrstündige Wandertouren durchs Siebengebirge unternehmen.
Schöne Grüße an Beethoven
Nur wenige Kilometer später erreicht der Radweg die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn. 1770 kam Ludwig van Beethoven in einem Haus in der Bonngasse zur Welt. Bis heute wird die Stadt deswegen mit dem Musikgenie in Verbindung gebracht und Beethovenstadt genannt. Das Geburtshaus, ein Hinterhaus in der Innenstadt, ist längst zu einer Pilgerstätte für musikbegeisterte Menschen aus aller Welt geworden. Neben der darstellenden wird auch die bildende Kunst in Bonn verehrt – entlang der Museumsmeile reihen sich hervorragende Museen nur so aneinander. Im Haus der Geschichte können Besucher die deutsche Geschichte von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart verfolgen.
Barocker Prunk und Rokokopracht
Zu den Schlössern Augustusburg und Falkenlust ist es von Bonn aus nicht mehr weit. Ihr barocker Glanz strahlt weit über die Grenzen Brühls hinaus. Die Schlösser im Rhein-Erft-Kreis nahe Köln gehen zurück auf Clemens August aus dem Hause Wittelsbach, dem Kölner Kurfürsten und Erzbischof. Er erteilte 1725 die Anweisung, ihm eine Sommerresidenz zu errichten – das nach ihm benannte Schloss Augustusburg. Vier Jahre später dann erteilte er den Auftrag für sein Jagdschloss Falkenlust, das ihm zur Falkenjagd und als privates Refugium dienen sollte. Die beiden Schlösser sind durch eine Allee im weitläufigen Schlosspark miteinander verbunden. Seit 1984 stehen die beiden Brühler Schlösser gemeinsam mit ihren Gärten und Parkanlagen auf der Liste der Unesco-Welterbestätten.
Auf Abwegen: Der Erftradweg und das Schloss Türnich
Wer sich bei seiner Tour treiben lassen möchte und auch ein paar Stunden oder Tage ohne den Rhein auskommt, der kann weitere Touren durch den Rhein-Erft Kreis unternehmen. Der Erftradweg streift das Schloss Türnich, aus dem Graf Severin ein wahres Kleinod für Ausflügler aus der ganzen Region gemacht hat.
Savoir Vivre und Dolce Vita rund um den Dom
Von weitem sind die beiden Türme der nächsten Unesco-Welterbestätte, dem Kölner Dom, sichtbar. Der Weg zu ihm führt durch den Rheinauhafen, in dem sich die drei spektakulären Kranhäuser über den Rhein beugen. Unter den überdimensionalen L-Förmigen Gebäuden entlang erreichen Radler die kuschelige Altstadt mit ihrer fröhlichen Rheinpromenade, an der Gastronomen nur so um die Gäste wetteifern. Ein Abstecher tiefer hinein in das Gassengewirr lohnt sich: Kölns namhafte Brauer bieten hier ihre zahlreichen Kölschvarianten und andere Köstlichkeiten an. Ganz in der Nähe befindet sich auch ein berühmter Vertreter der klassischen Moderne bis hin zur Gegenwart: Das Museum Ludwig zieht internationale Gäste mit Pop Art, Polke und Picasso in den Bann und ist aus Richtung Dom und der Altstadt fußläufig zu erreichen.