„Stadt der Ruhrfestspiele“ nennt sich Recklinghausen. Tatsächlich kann die Kreisstadt am Rande des Ruhrgebiets stolz auf ihr Theaterfestival sein – handelt es sich doch um eines der bedeutendsten und traditionsreichsten Theaterfestivals des Landes und außerdem um das älteste Theaterfestival Europas.
Hamburger Theaterleute fuhren im Nachkriegswinter 1945/46 ins Revier, um Kohlen für ihre Theater zu erbitten. Beeindruckt von der Hilfsbereitschaft der Bergleute bedankten sie sich im folgenden Sommer mit einem Gastspiel. Das war die Geburtsstunde der Ruhrfestspiele.
Kulturmetropole im nördlichen Ruhrgebiet
Während der jährlichen Festspielzeit vom 1. Mai bis Mitte Juni verwandelt sich Recklinghausen seitdem in eine internationale Kultur- und Theatermetropole. Viele bedeutende Regisseur:innen gehen seitdem im Festspielhaus Recklinghausen ans Werk. Zunehmend prägen auch zeitgenössische Tanzproduktionen den Spielplan. Arbeiten der #JungenSzene, Bildende Kunst sowie neue Diskursformate suchen darüber hinaus die Auseinandersetzung mit relevanten politischen Fragen. Unter dem Begriff „Neuer Zirkus“ weitergeführt. Regelmäßig zu Gast sind international führende Gruppen und Kompagnien dieses Genres.
Bekannte Schauspieler:innen lesen literarische Texte, die sich mit der thematischen Ausrichtung der jeweiligen Ruhrfestspielsaison auseinandersetzen.
Kinder- und Jugendtheater als zentrale Säule
Die Ruhrfestspiele, die der Wunsch antreibt, Festspiele für alle zu sein, verstehen Kinder- und Jugendtheater als zentrale Säule der Festspiele. Die Jungen Ruhrfestspiele laden einerseits zum Schauen und Erleben von Theatererlebnissen für fast jede Altersstufe und den Austausch darüber ein. Zum anderen erweitern sie ihr Angebot, in unterschiedlichen Workshops selbst aktiv zu werden.