Umgeben vom Grün der Nordeifel, direkt am auf des Kuttenbachs liegt das Salvatorianer-Kloster Steinfeld. Das Zentrum der Bildung und Spiritualität in der Gemeinde Kall ist bis heute so vollständig erhalten wie kaum ein anderes der über tausendjährigen Klöster in Deutschland. Bei einem Besuch tastet sich das Auge ehrfürchtig über die historischen Mauern, die von klösterlicher Ordnung und der jahrhundertealten Verbindung von Glauben und Handwerk erzählen.
Vom Eingangstor sind bereits die drei charakteristischen Türme der Basilika auszumachen, die die romanische Architektur des sakralen Bauwerks unterstreichen. Klare Linien aus Naturstein zeichnen sich vor dem Blau des Himmels ab. Über allem liegt eine tiefe Stille, die nicht leer, sondern erfüllt ist. Die Ordensgemeinschaft bittet heute zur Andacht. Gäste treten ein und sind erstaunt, welche Zeitzeugnisse das Innere beleben: Barocke Ausstattung trifft auf moderne Glasmalkunst, malerische Gewölbefresken wechseln sich mit andächtigen Mariendarstellungen ab. Die historische Orgel von 1727 mit ihren 46 Registern ist mehr als nur ein Blickfang.
An ihr zeigt sich exemplarisch, wie sich das Gesamtensemble des Klosters über die Nutzungszeit gewandelt hat. Seit dem Gründungsjahr 1121, der Säkularisierung 1802 und der Neubelebung durch die Salvatorianer 1923 hat sich vieles auf dem Gelände getan: Gesellschaften nutzen den historischen Gewölbe-Raum und ehemaligen Schafstall nun als Kulisse für Hochzeiten, Feiern und Events. Drei Gebäudekomplexe wurden zu einem modernen Gästehaus mit 150 Zimmern verwandelt, die zum Teil ein Vier-Sterne-Niveau bieten. Die südwestlichen Bereiche der einstigen Glaubensstätte beherbergen heutzutage ein Gymnasium mit angeschlossener Aula und einem Schwimmbad. Direkt daneben können Gäste im Klostercafé ein Stück Kuchen essen oder ein Andenken im Klosterladen mitnehmen.
Erlebnisse rund um das Kloster
Neben den Gottesdiensten und einzelnen Führungen über das Gelände bieten die Salvatorianer auch Orgelvespern, Lesungen und Klassikkonzerte mit eingeladenen Musikern an. In der Akademie können sich Interessierte weiterbilden und etwa an Kalligrafie-Kursen, Stimmbildungsworkshops oder Meditationsübungen teilnehmen.
Ein Urlaub vor Ort lässt sich auch sehr gut mit einer Wanderung auf dem Eifelsteig kombinieren. Von hier kann der Weg etwa zur Ruine Stolzenberg, der Burg Reifferscheid oder dem Internationalen Platz Vogelsang gehen, der heute für Toleranz, Vielfalt und ein friedliches Miteinander steht. Wer mag, kann sogar bei einer gebuchten Tour tief unter die Erde abtauchen, wenn er den ehemaligen Ausweichsitz der Landesregierung NRW besucht. Die ehemalige Schutzbunkeranlage und heutige Dokumentationsstätte liegt nur 20 Gehminuten vom Kloster Steinfeld entfernt.