Die einzige Dreiecksburg Deutschlands in noch heute geschlossener Bauweise erinnert mit zwei Ausstellungen an vergangene Zeiten. Historische Exponate veranschaulichen im Süd- und Ostflügel die Entwicklung des Fürstbistums Paderborn. Auf dem Burgvorplatz thematisiert eine Erinnerungs- und Gedenkstätte verschiedene Gräueltaten der Nationalsozialisten, die ab 1933 rund um das Weserrenaissanceschloss geplant und verübt worden sind.
Ein düsteres Kapitel deutscher Geschichte überschattet die Wewelsburg in Büren, jedoch ist sie vielleicht gerade deswegen als historischer Lern- und Erfahrungsort über dem Alme-Tal einen Besuch wert: Teile der so genannten Schutzstaffel (SS) der NSDAP hielten sich zwischen 1933 und 1945 in dem Weserrenaissanceschloss aus dem 17. Jahrhundert auf, das Reichsführer-SS Heinrich Himmler zu einer zentralen ideologischen Versammlungs- und Ausbildungsstätte ausbauen wollte.
Er lies ein Konzentrationslager im Stadtteil Wewelsburg errichten, um die angedachten Umbauarbeiten im Zweiten Weltkrieg verwirklichen zu können. Mindestens 1285 Menschen starben in der Nähe des historischen Gemäuers, das auf Befehl Himmlers im März 1945 gesprengt und erst einige Jahre nach Kriegsende Stück für Stück wiederaufgebaut wurde.
Dokumente, Uniformen und Baupläne
Heute zeugt das ehemalige Wachgebäude am Burgvorplatz mit der Dauerausstellung „Ideologie und Terror der SS“ noch von den grausamen Taten, die in direkter Umgebung verübt oder geplant wurden. Die Erinnerungs- und Gedenkstätte rollt die Geschichte der SS mit Ausstellungsstücken wie Dokumenten, Uniformen oder Bauplänen umfassend auf. Ein beengendes Gefühl ist beim lehrreichen Gang durch die Räume heute noch spürbar.
In der Wewelsburg finden Kultur- und Geschichtsinteressierte aktuell im Süd- und Ostflügel ein weiteres Museum – das modernisierte Historische Museum des Hochstifts Paderborn. Es richtet seinen Blick auf die Entwicklung des Fürstbistums, aber auch die Entstehung der einzigen Dreiecksburg Deutschlands in heute noch geschlossener Bauweise.
Übernachtung in der Jugendherberge
Wer sich die Geschichte der Gegend und besonders die Burg einmal genauer anschauen möchte, liegt in der Jugendherberge auf der Wewelsburg genau richtig. Mit über 200 Betten, Tagungsräumen und einer Sporthalle ist sie ein beliebtes Übernachtungsziel der Region. Von hier aus lassen sich wunderbar Touren in das nahegelegene Umland planen. Sehenswürdigkeiten wie das Hermannsdenkmal in Detmold oder die Externsteine bei Horn eignen sich ideal als Anlaufstellen einer Tagesreise.