Aasee Münster Pardo Steg
Thomas Branse

Die JunggebliebeneMittendrin in Münster

Ich sehe schon ziemlich alt aus, das stimmt. Vor allem in der Innenstadt. Rund um den St- Paulus-Dom und den Prinzipalmarkt protze ich mit Gebäuden aus meiner Gründungszeit vor mehr als 1.200 Jahren sowie prächtigen Giebelhäusern aus meiner Zeit als mittelalterliche Hansestadt. Das alles musst Du Dir unbedingt einmal anschauen! Wundere Dich dann aber nicht, dass hier in Münster alles ein bisschen anders ist. Fröhlicher. Bunter. Weltoffener. Denn trotz meiner historischen Kulisse mit dem alten Rathaus, in dem mit dem Schluss des Westfälischen Friedens im Jahr 1648 Weltgeschichte geschrieben wurde, bin ich im Herzen immer jung geblieben. 

Dafür sorgen schon die rund 65.000 Studierenden, die hier leben und für Leben in der Stadt sorgen. Du triffst sie überall und bist gleich mittendrin. Im Hörsaal direkt neben meinem wunderschönen Stadtschloss. In den kleinen Cafés, gemütlichen Biergärten und Szenekneipen, auf den Wiesen rund um den innerstädtischen Aasee und im Hafenviertel, das sich in den vergangenen Jahren zum kreativen Hotspot entwickelt hat. 

Außerdem solltest Du Dich nicht darüber wundern, dass bei mir kaum jemand mit dem Auto fährt. Ich gestehe zwar, dass ich nicht jedes einzelne gezählt habe, aber angeblich gibt es in Münster mehr Fahrräder als Einwohnende. Obwohl auch das immer mehr werden. Ich kann das gut verstehen und fühle mich auch ein wenig geschmeichelt. Denn wer meine freundliche, aufgeschlossene Art einmal kennengelernt hat, mag mich auf Anhieb und will irgendwann gar nicht wieder weg. Wir in Münster wissen das Leben eben zu genießen – und wundern uns über gar nichts mehr. Auch nicht über die zahlreichen Skulpturen, auf die Du bei Deinem Bummel durch die Stadt immer wieder stößt. Denn alle zehn Jahre bin ich Gastgeberin der Skulptur Projekte Münster und lade mir weltbekannte Künstlerinnen und Künstler ein, von denen auch immer etwas hier bei mir bleibt. 

Apropos. Ein berühmter spanischer Maler hat bei mir auch eine neue Heimat gefunden. Im Jahr 2000 wurde in meiner Innenstadt das erste und bisher einzige Picasso-Museum eröffnet, das mittlerweile über eine stattliche Sammlung verfügt. Was übrigens auch für die anderen Museen gilt, die ich Dir ebenso empfehlen kann. Dazu gehören unter anderem das LWL-Museum für Naturkunde und das LWL-Museum für Kunst und Kultur, dessen Neubau mit der „Architektur der Höfe“ sich ganz wunderbar in mein historisches Stadtbild fügt. Alt heißt schließlich nicht unmodern. Ich bin der beste Beweis dafür. 

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