Rursee, Nationalpark Eifel
Dominik Ketz, Tourismus NRW e.V., Rursee, Nationalpark Eifel

Nationalpark Eifel

Schleiden

Wald, Wasser und Wildnis im Nationalpark Eifel

Tiefblaue Seen und Flüsse, munter plätschernde Bäche, weite Talsperren, waldreiche Gebirgszüge, wilde Narzissen und Orchideen - Inmitten des länderübergreifenden Naturparks Hohes Venn Eifel erstreckt sich auf einer Fläche von ca. 110 Quadratkilometern der Nationalpark Eifel. Mal zeigt er sich rau und wild, dann wieder zart und filigran. Es sind viele Facetten, in denen sich das Großschutzgebiet darstellt.

In Nordrhein-Westfalen ist es der erste und bisher einzige Nationalpark. Die Natur darf sich hier entwickeln – weitgehend ohne menschliche Eingriffe. Über Jahrmillionen haben die Elemente eine Landschaft geschaffen, die verzaubert, in der die Natur in ihren eigenen Kreislauf aus Werden und Vergehen zurückkehren kann. Urwälder können wieder entstehen, denn bestimmte Kernzonen dürfen nicht betreten werden. Andere Bereiche sind frei zugänglich, ein großes Netz an Rad- und Wanderwegen durchzieht das Schutzgebiet, auf denen die Besucher die urtümliche Natur genießen können.

Diese Ursprünglichkeit und Abgeschiedenheit ist für viele Pflanzen und Tier ein ausgezeichneter Lebensraum: 10.960 Arten wurden insgesamt für den Nationalpark Eifel nachgewiesen, mehr als 2.300 davon sind bedrohte Arten. Die Wildkatze schleicht auf leisen Pfoten durch die Wälder, der Warzenbeißer – eine Heuschreckenart – hat im Nationalpark vermutlich landesweit sein größtes Vorkommen, der Hochmoor-Perlmutterfalter braucht ganz spezielle Pflanzen, an denen er seine Eier ablegt, und Orchideenliebhaber finden viele verschiedene Arten wilder Orchideen.

Alle Sinne werden angesprochen: Der Duft der alten Buchwälder verwöhnt die Nase, die Finger spüren die Frische des Wassers und die Augen entspannen beim Blick über die Talsperren Rur-, Ober- und Urftsee. In der Nacht, wenn es in den Städten schon gar nicht mehr richtig dunkel wird, funkeln die Sterne am Eifel-Himmel. Die Lichtverschmutzung ist hier so gering, dass im Nationalpark Eifel der Internationale Sternenpark entstand. Er wurde als erster „International Dark Sky Park“ in Deutschland ausgewiesen. In klaren Nächten ist nicht nur die Milchstraße mit bloßem Auge zu erkennen, sondern auch die Sternbilder, die uns Menschen seit je her so faszinieren.

Jede Jahreszeit hat ihre Besonderheiten, ihren eigenen Reiz. Im Frühjahr recken sich Millionen Köpfe der kleinenwilden Narzissen in die Luft und bilden ein gelbes Blütenmeer. Im Mai tauchen die Ginsterblüten die Dreiborner Hochfläche in sattes Gelb. Im Sommer locken die alten Wälder, denn hier bilden die Blätter ein kühlendes Dach und das Wasser der Bäche und Seen kühlt die Füße. Im Herbst, wenn die Blätter der Bäume sich zu einem spektakulären Farbspiel färben, ist die Hirschbrunft ein besonderes Erlebnis. Und im Winter, wenn Schnee die Landschaften bedeckt und die kalten Temperaturen für Eiszapfen und Raureif sorgen, macht sich eine heimelige Ruhe breit, die zu einem gemütlichen Spaziergang durch die ruhende Natur einlädt.

Nationalpark- Ranger führen die Gäste durch den Nationalpark Eifel und erzählen spannende Geschichten von den vielen Pflanzen und Tieren, die sich hier heimisch fühlen. Sie berichten auf ihren Touren von Schwarzstorch und Uhu, vom Biber, der Burgen baut und führen zu atemberaubenden Aussichtspunkten wie der Hirschley – 180 Meter über dem Rurstausee gelegen. Wer dann immer noch mehr wissen möchte, besucht eines der Nationalparktoreoder die Erlebnisausstellung Wildnis(t)räume im Nationalpark-Zentrum Eifel am „Internationalen Platz“ Vogelsang IP.

Tipp:
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