Wer’s sportlich mag, schafft die 67 Kilometer von Windeck-Au bis zur Mündung der Sieg in den Rhein bei Niederkassel-Mondorf (oder umgekehrt) sicher an einem Tag. Doch wer die Abwechslung liebt und Land und Leute näher kennenlernen möchte, sollte sich durchaus zwei, drei Tage Zeit nehmen, um den Siegtal-Radweg zu radeln. Entlang weiter, ursprünglicher Flussauen und bunter Streuobstwiesen, über Deiche und durch Wälder führt die Tour, die wegen ihrer breiten und asphaltierten Wege gerade auch für Gelegenheits- und Genussradelnde sowie für Familien bestens geeignet ist – zumal es lediglich vor Schladern, also am östlichen Anfang oder auch Ende der Radtour, eine anspruchsvolle Steigung zu bewältigen gilt.
Belohnt werden die Radfahrende dann mit einem beeindruckenden Naturschauspiel: Auf einer Breite von 84 Metern tost in Schladern der mehrstufige Siegwasserfall hinab, der übrigens der größte Wasserfall Nordrhein-Westfalens ist. Einst im Zuge des Eisenbahnbaus (1857 - 1859) künstlich angelegt, ist er heute beliebtes Ausflugsziel.
Immer entlang der Sieg geht es weiter Richtung Westen, wo sich etwa auf halber Strecke die vier Türme der Burg Blankenberg erheben. Die um 1150 errichtete Anlage auf einem 150 Meter hohen Bergkamm sowie der gleichnamige Ort mit historischem Ortskern sind bestens geeignet für die „Halbzeit-Pause“, bevor es auf die nächste Etappe durch die Städte Hennef und Siegburg bis kurz vor Bonn geht. Und auch auf diesen letzten Kilometern ist die Landschaft wieder der Star. Picknickkorb und Fotoapparat gehören also unbedingt in die Satteltasche.