Als erstes deutsches Kulturdenkmal überhaupt wurde der Aachender Dom 1978 auf die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Bau- und kunstgeschichtlich ist der Dom von größter Bedeutung und gilt als eines der besterhaltenen Baudenkmäler der Karolingerzeit.
Den Grundstein des Doms legte um das Jahr 790 n. Chr. Karl der Große mit seiner Pfalzkappelle, die Türme stammen noch aus dieser Zeit. Auch der Karlsschrein erinnert an den Kaiser: Nach seinem Tod im Jahre 814 war Karl der Große zunächst im Aachener Dom begraben worden, 1215 wurden seine Gebeine in den Schrein überführt, der bis heute im Dom zu bewundern ist. Der Sarg des Kaisers ist Teil des Domschatzes, der nicht zuletzt deshalb zu den bedeutendsten Kirchenschätzen Europas zählt.
Krönungskirche
Der Aachener Dom war jedoch nicht nur Grabeskirche des Kaisers, sondern auch Krönungskirche für viele deutsche Herrscher. Den Anfang machte 936 Otto I., bis 1531 folgten über 30 weitere Krönungen. Viele Kunstwerke, die anlässlich der Feierlichkeiten nach Aachen gebracht wurden, sind heute ebenfalls Teil des üppigen Kirchenschatzes. Im Dom selbst können Besucher bei Führungen den Krönungsstuhl aus der karolingischen Zeit bewundern. Die gotische Chorhalle, die ebenfalls bei Führungen besichtigt werden kann, verfügt über die größten Fenster der Gotik: Etwa 27 Meter sind sie hoch.
Kaiserliche Geschenke
Beeindruckend ist aber auch der riesige Leuchter im Oktogon, der einst von Kaiser Barbarossa gestiftet wurde. Oder auch das imposante Portal des Doms, der erste Bronzeguss nördlich der Alpen. Seine Löwenköpfe erzählen eine spannende Legende: In ihnen soll der Daumen des Teufels stecken.
Alle sieben Jahre hält der Aachener Dom ein besonderes Highlight für Pilger bereit: Dann wird der goldene Marienschrein geöffnet und die darin aufbewahrten vier Heiligtümer den Gläubigen gezeigt. Dazu gehören das Marienkleid, die Windeln Jesu, das Enthauptungstuch Johannes des Täufers und das Lendentuch Christi. Der Schrein selbst ist im Rahmen von Führungen zu sehen.