Die Kokerei Zollverein in Essen, ein zentraler Teil des UNESCO-Welterbes Zollverein, öffnet mit dem Denkmalpfad ein eindrucksvolles Kapitel deutscher Industriegeschichte: Inmitten rostroter Koksöfen und meterhoher Schornsteine erfahren Gäste bei einer geführten Tour durch die historische Koksofenbatterie, welche Abläufe die einst größte Zentralkokerei Europas am Laufen hielten. Mit 3D-Animationen, Zeitzeugenberichten ehemaliger Koker und raumgreifenden Projektionen wird der Arbeitsalltag auf der „schwarzen Seite“ ebenso greifbar wie die chemischen Prozesse auf der „weißen Seite“, wo Nebenprodukte wie Ammoniak und Teer gewonnen wurden.
Auf der Kokerei wurden zu Hochbetriebszeiten in 304 Öfen täglich 11.000 Tonnen Kohle zu 8.600 Tonnen Koks bei bis zu über 1000 Grad Celsius veredelt. Die Industrieanlage, die zwischen 1957 und 1961 errichtet und 1973 erweitert wurde, war bis zu ihrer Stilllegung 1993 ein Symbol für Fortschritt und industrielle Höchstleistung.
Modernste Medientechnik vermittelt Gästen nun die Funktionsabläufe der Kokserzeugung an ergänzenden Ausstellungsquadern und Stationen. Die spannenden Geschichten der Koker lassen vergangene Zeiten lebendig werden.
Leistungen
- Teilnahme an der öffentlichen Führung „Von Kohle, Koks und harter Arbeit“ (Treffpunkt: Infopunkt Kokerei vor der Mischanlage, Dauer: 120 Minuten, genaue Startzeiten finden interessierte im Führungskalender)
- Spannende Informationen und Anekdoten zum Weg der Kohle auf der Kokerei Zollverein
Weitere Angebote auf der Kokerei Zollverein
Das Kokerei-Gelände bietet neben der Führung "Von Kohle, Koks und harter Arbeit" eine Vielzahl an abwechslungsreichen Angeboten: Kunst und Kultur haben hier ein Zuhause gefunden. So etwa im Salzlager, wo der „Palace of Projects“ des Künstlerpaars Ilya und Emilia Kabakov Gäste mit 61 Ideen und Idealen für eine bessere Welt inspiriert. Das Zusammenspiel von Bildern, Texten, Geräuschen und Gegenständen des lichtdurchfluteten Kunstwerks beflügelt die Fantasie.
Darüber hinaus können Besuchende etwa das Schaudepot des Ruhr Museums in der ehemaligen Salzfabrik erkunden. Bei einem geführten Rundgang lernen sie Schlüsselobjekte aus der Geologie, Archäologie und der historischen Sammlung kennen. Sie streifen durch 110 Jahre Sammlungsgeschichte und werfen einen Blick hinter die Kulissen des Hauses.
Ausstellungen auf der Kokerei Zollverein
Auf der Kokerei Zollverein finden in regelmäßigen Abständen auch Ausstellungen von Weltrang statt. Die Schau „Faszination Zollverein“ des renommierten Fotografen Thomas Stachelhaus präsentiert in 65 großformatigen Fotografien den beeindruckenden Wandel von der modernsten Steinkohlenzeche der Welt hin zur UNESCO-Welterbestätte. In der Mischanlage der Kokerei zeigen seine Bilder architektonische Kontraste zwischen denkmalgeschützten Übertageanlagen und modernen Neubauten, die heute unter anderem als Büros, Ateliers oder Tanzschulen genutzt werden. Die Schau knüpft an das Gesamtwerk von Stachelhaus an, der sich seit Jahren mit industriellen Umbrüchen und der ästhetischen Kraft postindustrieller Orte auseinandersetzt.