Henrik Pott

Abenteuer ohne AlterbeschränkungFamilienausflug im Potts Park in Minden

Kaum im Park angekommen, hat die kleine Amalie als erstes die Kindereisenbahn kontrolliert. Ein Glück, sie fährt noch. Die Vierjährige ist erleichtert, der Tag also gerettet. Dabei folgt der eigentliche Höhepunkt des Familienausflugs in Potts Park in Minden erst noch. Denn auf dem Schoß ihrer Mutter wagt sich das kleine Mädchen heute das erste Mal in die Wildwasserbahn. Ihre beiden älteren Schwestern haben schon zwei Runden im „Pottwal“ hinter sich. Und als das Wasser sie nass spritzt, strahlen nicht nur Eva und Charlotte, sondern auch Amalie übers ganze Gesicht. „Die Kinder konnten es kaum erwarten und haben die Tage gezählt“, sagt die Mutter der drei Mädchen, die den kleinen Freizeitpark im Teutoburger Wald schon aus ihrer eigenen Kindheit kennt. Aber auch der Vater der Mädchen ist mit von der Partie, als Parkbetreiber Henrik Pott die Familie Reinke zu einer Fahrt im „Pottsblitz“ einlädt. Es ist ihr erster gemeinsamer Ausflug seit langer Zeit. Die Sonne strahlt. Und kaum setzt sich die kleine Achterbahn in Bewegung, ist das Gejohle groß. Freudig strecken die Kinder die Arme in die Höhe und wollen gleich noch eine Runde drehen. Henrik Pott schaut zufrieden drein. „Endlich ist wieder Kinderlachen im Park zu hören.“

Für Kleine, Große und Erwachsene

Wie jeden Tag macht der 52-Jährige auch heute seine Runde über das Gelände. Vor der grünen Kulisse des Teutoburger Waldes fährt er mit dem rot gestrichenen Postfahrrad von Fahrgeschäft zu Fahrgeschäft und schaut, ob alles in Ordnung ist. Werkzeug für kleinere Ausbesserungen oder Reparaturen hat er immer dabei. Denn Potts Park ist ein Familienbetrieb für Familien. Für kleine, große und erwachsene Kinder. Die Reinkes aus Bielefeld sind oft hier. Auch Regenwetter stört sie nicht. „Im Park vergessen wir ganz schnell die Zeit“, sagt die dreifache Mutter, die einen Großteil ihrer eigenen Kindheit zwischen Springbooten und Froschhüpfern, dem Klabautermann und „Up’n Pott“ verbracht hat. Später kam sie als Babysitterin oder mit ihren Patenkindern in den Potts Park, bevor sie vor 14 Jahren dann zum ersten Mal selbst Mutter wurde. Beinahe genauso lange hat die Familie schon eine Jahreskarte. Bei gutem Wetter picknicken sie alle zusammen vor dem großen Kinderspielplatz. Und wenn es doch mal einen kleinen Schauer gibt, machen die Eltern gemeinsam mit ihren drei Mädchen kleine physikalische Experimente im Science-Center „Terra phänomenalis“ oder klettern in der Riesenwohnung auf meterhohe Tische und Bänke und fühlen sich ganz klein.

Steinreich im Park

„Der Park ist stetig gewachsen“, sagt Henrik Pott, der das Unternehmen einst von seinem Vater übernommen hat und dessen beide Söhne ebenfalls hier aufgewachsen sind. Und auch heute noch entdeckt der Chef selbst das Kind im Manne, wie er etwas zögerlich zugibt. Schließlich werden alle neuen Attraktionen ebenso auf Tauglichkeit wie auf den Spaßfaktor getestet. „Nur allzu sehr drehen darf es sich nicht“, gibt Henrik Pott zu. „Das ist nicht so mein Ding.“

Der kleinen Amalie und ihren Schwestern darf es dagegen gar nicht wild genug sein. Und wenn es dann auch noch nass wird: Umso besser. Anziehsachen zum Wechseln hat ihre Mutter immer mit dabei. Heute verliert die 41-Jährige übrigens das Rennen auf der Wasserrutsche gegen ihre Töchter Eva und Charlotte und bekommt selbst nasse Füße. Das aber stört sie nicht. Die trocknen schnell wieder. Und schließlich ist der Familienausflug noch lange nicht vorbei. Zumal es auch etwas zu entdecken gibt, was selbst Stammgäste wie die Reinkes noch nicht kennen. Denn Henrik Pott hat die gezwungenermaßen etwas längere Winterpause genutzt und angebaut. Neuerdings gibt es Potts Park jetzt die Kinderbaustelle „Steinreich“. Fred Feuerstein lässt grüßen.

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Selbst aktiv werden

Im Potts Park, der genauso alt ist wie sein heutiger Betreiber und von dessen Vater auf dem Gelände einer Erzzeche angelegt wurde, geht es jedoch nicht nur um höher, schneller, weiter. „Mir gefällt besonders der pädagogische Ansatz“, so die Mutter. So müssen die Kinder und auch die Erwachsenen bei vielen Angeboten selbst aktiv werden. Sei es Treppensteigen oder Wasserpumpen, „überschüssige“ Energie abbauen oder Neues auszuprobieren. Für Vater Reinke ist besonders wichtig, „dass wir als Familie alle Attraktion gemeinsam erleben können“. Was der vierjährigen Amalie gefällt, mag auch ihre 14-jährige Schwester. Die Neunjährige sowieso. Gemeinsam laufen die drei durch den Park, während Vater und Mutter noch beim Picknick sitzen. Sorgen, dass etwas passieren könnte, machen sich die Eltern nicht. „Hier verschwindet keiner“, sagt Henrik Pott, der den Park bewusst überschaubar hält, um auch Familien mit kleinen Kindern ein Ausflugsziel mit Abenteuercharakter zu bieten. „Und wenn es den Kindern und den Erwachsenen gefällt, ist das für uns die größte Auszeichnung.“ Familie Reinke nickt. Vater, Mutter und die drei Töchter. 

Denkmal Außenansicht mit Treppe
Denkmal Außenansicht mit Treppe, Tourismus NRW

Entdeckungen im Teutoburger WaldRauszeit mit der Familie

Heute bestimmen die Kinder das Programm. Kanufahren oder Klettern. Schiffsrundfahrt oder Schnitzeljagd. Auswahl für einen abwechslungsreichen Familienurlaub bietet der Teutoburger Wald rund um die historische Stadt Minden reichlich. Da lohnt es sich auf jeden Fall, einen Tag länger einzuplanen. Denn allein beim Besuch im Freilichtmuseum in Detmold vergeht die Zeit rasend schnell. Ebenso im Deutschen Märchen- und Wesersagenmuseum in Bad Oeynhausen. Und erst recht bei der gemeinsamen Kletterpartie am Hermannsdenkmal. Mehr als 80 Stationen in bis zu zwölf Metern Höhe bietet der Kletterpark am Fuße des Wahrzeichens.

Outdoor lässt sich Geschichte hier spielerisch erleben. So etwa bei einer Schifffahrt durch das weltweit größte Doppel-Wasserstraßenkreuz in Minden, wo der Mittellandkanal die Weser überquert. Ebenso bei einer digitalen Schnitzeljagd auf der Mindener Beacon Mile oder auf einer Paddeltour über die Weser. Ziel bei Geocaching im Kreis Minden-Lübbecke sind zahlreiche historische Mühlen, die aus ihrer Geschichte erzählen und an Brot- und Backtagen wieder in Betrieb genommen werden. Gut erkunden lässt sich der Teutoburger Wald außerdem mit dem Rad. Da geht es mitunter zwar steil bergauf, aber auf einer Draisine auch wie auf Schienen voran. Vor allem aber fahren die spannenden Geschichten von Römern, Germanen und Karl dem Großen, mittelalterlichen Klöstern, Burgen und der Zeit der Hanse immer mit.

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