Walid El Sheikh

Die Leidenschaft ist zurückMit Walid El Sheikh, Stefan Zappe und Gregor Schleich im „Sir Walter“

Die Adresse: Heinrich-Heine-Allee 12. In direkter Nachbarschaft die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen und die Düsseldorfer Kunsthalle. Gegenüber die Deutsche Oper am Rhein und eine lebensgroße Büste des Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy. Und auch in die Altstadt und zur Kö sind es nur ein paar Schritte. Das Sir Walter, einen der angesagtesten Clubs in der Landeshauptstadt. Versteckt in einem unscheinbaren, mehrstöckigen Bürogebäude. Tagsüber kaum zu erkennen. Es gibt kein Schild oder gar eine Leuchtreklame, die das Sir Walter verraten würde. „Sonst wären wir ja kein speakeasy“, sagt Inhaber Walid El Sheikh. Will heißen: Am Abend stehen sie hier Schlange. Stammgäste wie Stefan Zappe, die endlich wieder ausgehen wollen. Ausgelassen feiern. Tanzen. Freunde treffen. „Denn die Leidenschaft ist zurück.“

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Auf einen Drink ins Wohnzimmer

Wie sehr hat der Gastronom dieses Gefühl vermisst. „Wieder gebraucht zu werden und meinen Gästen einen Ort außerhalb der alltäglichen Realität zu schaffen.“ Fast ein wenig philosophisch klingen die Worte aus dem Mund des Ex-Football-Spielers und Familienvaters, wenn er von der Gastronomie als Medizin für unsere Gesellschaft spricht. Oder von Heimat und davon, dass es der größte Lohn eines jeden Gastgebers sei, „wenn die Leute beseelt nach Hause gehen“. Eher pragmatisch geht dagegen Walids Stammgast und Freund Stefan den Restart an. „Ich weiß gar nicht, ob ich überhaupt noch tanzen kann“, sagt der 41-Jährige selbstironisch. Seit er vor vier Jahren von Unna nach Düsseldorf gezogen ist, ist er regelmäßiger Gast im stylischen Sir Walter. Gar als sein Wohnzimmer bezeichnet er die Räume mit den schwarz gestrichenen Wänden, an denen großformatige Fotografien kunstvoll ausgeleuchtet sind. Meist donnerstags trifft sich hier die Community aus gut 200 Leuten, von denen viele mittlerweile Freunde geworden sind und die gemeinsam „eine gute Zeit“ haben. „Es waren diese sozialen Kontakte, die mir am meisten gefehlt haben“, bedauert Stefan. Auch wenn er sich mit Walid während des Lockdowns häufiger zum Spaziergang getroffen und der Gastronom ihn gelegentlich auf ein Bier in sein ganz privates Wohnzimmer eingeladen hat. Umso mehr wissen beide die Zeit, die sie nun wieder gemeinsam im Sir Walter verbringen können, wertzuschätzen. „Das geht jetzt viel tiefer“, glaubt Walid und genießt „dieses neue Bewusstsein für den Moment“.

Der Autopilot, dem seine Freunde vertrauen

Walid El Sheikh ist in Düsseldorf kein Unbekannter. Der 43-Jährige mit abgeschlossenem Schauspielstudium betreibt insgesamt fünf Clubs, Bars und Restaurants in der Rheinmetropole und war sich auch nie zu schade, mal für andere den Türsteher zu geben. So war es vor gut zwanzig Jahren bei Gregor Schleich, den er schon zu Football-Zeiten kannte und bei dem er selbst einst Stammgast war. Heute sind die beiden nicht nur enge Freunde, sondern auch Geschäftspartner. Oder wie Gregor es ausdrückt: „Zwei alte Zirkuspferde, die das direkte Feedback der Gäste brauchen“. Nichtsdestotrotz haben sie auch während des Lockdowns viel Energie und Arbeit in neue Ideen und Konzepte gesteckt.

Gregor nennt Walid El Sheikh seinen „Autopiloten“, dem man absolut vertrauen könne. Als Freund. Als Unternehmer. Und als Gastgeber natürlich auch in punkto Sicherheit. Angst hatte er keine, bevor die Türen des Sir Walter wieder geöffnet werden durften und die ersten Gin Tonics und Cocktails über die lange Theke gingen, sagt Walid. Aber Respekt. Denn der Mann im blauen Anzug kennt die Branche und weiß, dass wenn Alkohol im Spiel ist, schnell die Hemmungen fallen. „Das wird eine Challenge, aus der wir ganz viel lernen werden“, sagt er dann, während wir im noch leeren Sir Walter in den Clubsesseln sitzen und über die Zeit nach dem Lockdown sprechen.

Die Leute stehen wieder Schlange in der Heinrich-Heine-Allee in Düsseldorf. Die Bässe wummern. Es wird getanzt, gefeiert und getrunken. Die Leidenschaft ist zurück! Und der Kapitän steht wieder auf seiner Brücke.

Gehry Bauten und Rheinturm Medienhafen
Gehry Bauten und Rheinturm Medienhafen, Tourismus NRW e.V.

Entdeckungen in DüsseldorfAuf Hochglanz poliert

Düsseldorf kann beides: Exklusivität und Understatement. Die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt ist hier auf Hochglanz poliert und dort Treffpunkt der Street-Art-Szene. Tagsüber sitzen Jung und Alt, Fremde und Freunde gemeinsam auf den Rheinwiesen, bevor am Abend in hippen Szene-Clubs und Bars, urigen Kneipen und Biergärten gefeiert wird. Wer sich gern unter andere Leute mischt, war schon einmal hier, hat Nächte durchgetanzt oder von der Dachterrasse in den Nachthimmel über Düsseldorf geschaut.

Doch nicht bloß in der Dunkelheit bietet sich Architekturfans am Rheinufer eine beeindruckende Kulisse. Gläserne und tanzende Bauten von namhaften Architekten wie Frank Gehry, David Chipperfield und Helmut Jahn ragen zwischen den denkmalgeschützten Industriebauten des ehemaligen Handelshafens empor und bilden gemeinsam mit ihnen eine faszinierende Skyline. Anderswo am Rheinufer sind es historische Gebäude wie die Tonhalle, unter deren riesiger Kuppel regelmäßig Applaus aufbrandet. Mal beim New Fall Festival mit jungen Musikern, mal beim klassischen Konzert. Denn in Düsseldorf treffen sich Hochkultur und freie Szene. Was im Übrigen auch für die Shoppingtour gilt. Wer in den exklusiven Geschäften auf der Königsallee nichts findet, fährt am besten mit der Straßenbahn nach Bilk, wo zahlreiche Nachwuchsdesignerinnen und -designer ihre Ateliers haben und außergewöhnliche Kleidungsstücke entwerfen. Jedes ein Einzelstück und garantiert das richtige Outfit für den abendlichen Clubbesuch oder das Abendessen beim angesagten Italiener um die Ecke.

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