Dabei haben der Koch und der Konditor, die das elterliche Restaurant seit vielen Jahren gemeinsam leiten, das Beste aus der langen Zeit der Schließung gemacht. 150 bis 400 Kochboxen haben sie pro Woche zusammengestellt, fast ausschließlich aus regionalen Zutaten und inklusive Anleitung für die Zubereitung von Bergischem Hirschrücken, Tatar vom Rind und gebackenem Kalbsbries am heimischen Herd. „Jetzt weiß ich erst, wie viel Arbeit hinter gutem Essen steckt“, sagt Barbara Wilke, die regelmäßig aus Köln angereist ist, um den Kontakt zu den beiden befreundeten Gastronomen zu halten. Seit sie vor zehn Jahren erstmals nach einer Wanderung durch Zufall in die eher rustikale Postschänke der Familie Wilbrand eingekehrt ist, verbindet sie mit den Brüdern nicht nur eine freundschaftliche, sondern auch eine geschäftliche Beziehung. Barbara betreibt ein traditionsreiches Kölner Käsehaus und weiß gutes Essen und vor allem gute Qualität zu schätzen.
Umso mehr freut sich nicht nur die Fachfrau über „einen neuen Respekt für die Gastronomie“, den auch Christopher und Alejandro deutlich zu spüren bekommen. „Die Gäste sind viel verständnisvoller und freundlicher“, freut sich der Küchenchef über eine „sogar positive Nebenwirkung“ des Lockdowns. Es gibt kaum Beschwerden. Keiner nörgelt. „Was noch vor Monaten ganz normal war, war mit einem Schlag plötzlich weg“, versucht sich Roland Jankowsy an einer Erklärung. Und auch Oliver Grede konnte es anfangs gar nicht glauben, als er endlich wieder an seinem „Stammtisch 16“ Platz nehmen durfte. „Wow“, dachte er nach monatelanger Abstinenz, „wir haben gerade Essen bestellt und bekommen es tatsächlich serviert ...“