Mit dem Beethovenfest huldigt Bonn jedes Jahr im September seinem berühmtesten Sohn. Dabei schlägt sich die offene Geisteshaltung des berühmten Komponisten auch im Festivalprogramm nieder: Zwar steht Beethoven selbstverständlich im Mittelpunkt der nach ihm benannten Veranstaltung, die Festivalmacher lassen sich jedoch jedes Jahr einen neue Themenschwerpunkt einfallen, der durchaus über die Grenzen seines Werkes hinausgeht und etwa Beethovens Einfluss auf die Romantik oder den Musiker Franz Liszt, den Mitinitiator des ersten Bonner Beethovenfestes, herausstellt.
Festival mit weitreichender Geschichte
Das Festival, das sich inzwischen einen Weltruf erarbeitet hat, gibt es bereits seit 1845. Anlass für die Feierlichkeiten war Beethovens Geburtstag. 75 Jahre wäre er in diesem Jahr geworden, wäre er nicht bereits 1827 gestorben. In seiner heutigen Form mit der Konzentration auf vier Herbstwochen existiert das Festival seit 1999.
Neben den Sonaten, Streichquartetten und Symphonien Beethovens in außergewöhnlichen Interpretationen richtet sich ein besonderes Augenmerk auf die Unterstützung zeitgenössischer Musik. Jedes Jahr vergibt das Beethovenfest deswegen Kompositionsaufträge und bringt zahlreiche Werke zur Uraufführung.
Insgesamt bietet das Festival jedes Jahr über 80 Konzerte an mehr als 25 Spielstätten. Neben den Bühnen in der Altstadt und natürlich dem Beethovenhaus als Geburtsthaus des Komponisten zählen dazu auch romantische Schauplätze, Burgen und Kirchen im Umland.
Zu den auftretenden Künstlerinnen und Künstlern gehören regelmäßig die Stars der aktuellen Klassik-Szene. Viele von ihnen erarbeiten exklusiv für das Bonner Publikum Programme, die sich auf das Thema der Spielzeit beziehen.
Seit 2022 heißt der Intendant des Beethovenfestes Bonn Steven Walter. Der junge Deutschamerikaner studierte Cello in Oslo und Detmold und gründete 2009 in Esslingen das Festival "Podium", das sich seitdem zu einer Größe der europäischen Musikfestivals entwickelte. Er gilt als Musikvisionär und Ausnahmetalent.